Jemenitische Rebellen lassen unter Vermittlung der UNO ersten Gefangenen frei
Im Rahmen einer bei den Jemen-Gesprächen in Schweden getroffenen Vereinbarung haben die Huthi-Rebellen am Dienstag den ersten Gefangenen freigelassen. Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, begrüßte im Kurzbotschaftendienst Twitter die "bedingungslose Freilassung" des kranken saudiarabischen Soldaten. Der UN-Vertreter äußerte die Hoffnung auf "mehr derartige humanitäre Gesten" der Konfliktparteien.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz bestätigte als Überwachungsinstanz, dass der Soldat von der jemenitischen Hauptstadt Sanaa nach Riad in Saudi-Arabien geflogen wurde. Bei den Gesprächen in Rimbo bei Stockholm war im Dezember unter Vermittlung der UNO vereinbart worden, dass beide Seiten rund 15.000 Gefangene austauschen. Die Listen mit den Namen der Gefangenen übergaben die Konfliktparteien dem UN-Sondergesandten Griffiths.
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen des Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach UN-Angaben wurden bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Nichtregierungsorganisationen vermuten, dass die Zahl der Todesopfer fünf Mal so hoch ist. In dem Land herrscht der UNO zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit. Millionen Kinder leiden an Hunger und Krankheiten.
(M. Taylor--BTZ)