
Tausende Armenier demonstrieren in Brüssel gegen Aserbaidschan

Nach dem Militäreinsatz Aserbaidschans in Bergkarabach haben am Sonntag tausende Armenier in Brüssel demonstriert. Sie warfen der EU vor, wegen Gaslieferungen aus Aserbaidschan die Augen vor dem Leid der Armenier zu verschließen. "Verkaufe 2000 Jahre armenische Zivilisation gegen aserbaidschanisches Gas", stand auf einem Plakat.
Zu der Kundgebung im Europaviertel der belgischen Hauptstadt kamen Exil-Armenier aus zahlreichen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland. Die Organisatoren, die die Zahl der Demonstranten mit 10.000 angaben, werfen Aserbaidschan eine "ethnische Säuberung" in Bergkarabach vor. In ihrem Aufruf hatten sie die Europäische Union zu einer "internationalen und humanitären Präsenz in Armenien" gedrängt und Sanktionen gegen Aserbaidschan gefordert.
Nach der Niederlage pro-armenischer Kräfte gegen Aserbaidschan hatten die Behörden des mehrheitlich von Armeniern bewohnten Bergkarabachs am Donnerstag die Auflösung der selbsternannten Republik verkündet. In den vergangenen Tagen flohen zehntausende Menschen von dort.
D. Meier--BTZ