Neue Grenzübergänge auf geteilter Mittelmeerinsel Zypern eröffnet
Auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern sind am Montag zwei neue Grenzübergänge zwischen dem griechischen Süden und dem türkischen Norden eröffnet worden. Dutzende Menschen aus dem Süden passierten den östlichen Grenzposten Dherynia/Derinya und betraten in Begleitung von UN-Blauhelmsoldaten die Türkische Republik Nordzypern. Zeitgleich wurde im Nordwesten der Mittelmeerinsel der Grenzübergang Lefka/Aplici geöffnet.
Der zyprische Staatschef Nicos Anastasiades und der Präsident der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, Mustafa Akinci, hatten sich Ende Oktober unter UN-Vermittlung auf die Öffnung neuer Übergänge geeinigt. Zuletzt gab es sieben Grenzübergänge, die letzte Eröffnung eines Übergangs liegt acht Jahre zurück.
Die Eröffnung der neuen Grenzübergänge gilt als vertrauensbildende Maßnahme. Die Vereinten Nationen bemühen sich derzeit um eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine mögliche Wiedervereinigung der Insel. Die Gespräche darüber waren 2017 abgebrochen worden.
Zypern ist seit 1974 geteilt. Türkische Truppen besetzten damals in Reaktion auf einen von der ehemaligen griechischen Militärjunta unterstützten Putsch den Nordteil der Insel. Ankara hat dort mehr als 30.000 Soldaten stationiert. Völkerrechtlich ist die ganze Mittelmeerinsel seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Das EU-Regelwerk findet im türkisch kontrollierten Norden jedoch keine Anwendung.
(Y. Rousseau--BTZ)