Kongo: Präsidentschaftswahl: Opposition mit einem Kandidaten
Sechs Wochen vor der Präsidentschaftswahl in der Demokratischen Republik Kongo hat sich die Opposition des Krisenstaates auf einen gemeinsamen Kandidaten geeinigt. Sieben führende Oppositionspolitiker einigten sich bei Gesprächen in Genf darauf, den früheren Abgeordneten Martin Fayulu ins Rennen zu schicken, wie sie am Sonntag mitteilten.
Die Ernennung des Vorsitzenden der Partei Engagement für die Bürgerschaft und die Entwicklung (Ecidé) kam überraschend. Als Favorit hatte der prominente Oppositionspolitiker Félix Tshisekedi gegolten. Der in den USA und Frankreich ausgebildete Fayulu hatte im privaten Ölsektor gearbeitet, bevor er 2006 in die Politik ging. Er hatte sich gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Joseph Kabila stark gemacht.
Bei der Wahl am 23. Dezember soll ein Nachfolger für Kabila bestimmt werden, der in diesem Jahr dem internationalen Druck nachgab und nach 18 Jahren an der Macht nicht wieder antreten wird. Vergangenen Monat versprach er den Vereinten Nationen, eine glaubwürdige Wahl abzuhalten. Die Wahlen waren seit 2016 zwei Mal verschoben worden. Der Kongo ist von politischen Machtkämpfen und von Gewalt zwischen der Armee und verschiedenen Milizen geprägt.
(F. Schulze--BTZ)