Iran erlaubt Austausch beschädigter Kameras in Atomanlage
Der Iran hat einem Austausch beschädigter Kameras in der Atomanlage Tesa in der Stadt Karadsch durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zugestimmt. "Als Geste des guten Willens" erlaube Teheran die Installation, um die bei einem "Sabotageakt" beschädigten Kameras zu ersetzen, berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Nournews am Mittwoch. Die IAEA bestätigte, sie werde "in Kürze neue Überwachungskameras" in dem Komplex installieren.
Die vier Kameras waren nach Angaben aus Teheran am 23. Juni beschädigt worden. Die iranischen Behörden gehen davon aus, an diesem Tag einen von Israel ausgeführten "Sabotageakt" gegen ein Gebäude der iranischen Atomorganisation (AEOI) in Tesa vereitelt zu haben.
Nach der Zusage der IAEA, dass iranische Experten die Kameras vor ihrer Installation überprüfen dürften, habe Teheran der Behörde erlaubt, beschädigte Kameras durch neue zu ersetzen, berichteten die Agenturen weiter. Es handele sich um eine "freiwillige Aktion", um Missverständnisse in der Beziehung zur IAEA auszuräumen.
Die IAEA bezeichnete den Schritt als "wichtige Entwicklung". Er sei zwischen IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi und AEOI-Leiter Mohammed Eslami vereinbart worden. Beide Seiten werden laut IAEA "weiterhin an den noch offenen Fragen der Sicherheitsüberwachung arbeiten, um diese zu lösen".
Die bisherige Weigerung des Iran, neue Kameras zu installieren, hatte den Fortschritt der Atomgespräche in Wien behindert. Die Gespräche über eine Rückkehr zum internationalen Atomabkommen waren am 29. November in der österreichischen Hauptstadt wieder aufgenommen worden.
Das internationale Atomabkommen von 2015 soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern. Unter anderem verpflichtete sich das Land, seine Kapazitäten für die Urananreicherung einzuschränken und regelmäßige Inspektionen seiner Nuklearanlagen zuzulassen. Im Gegenzug wurden internationale Sanktionen gegen den Iran aufgehoben.
2018 stiegen dann aber die USA unter Präsident Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten erneut massive Sanktionen. Danach zog sich Teheran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück.
(O. Karlsson--BTZ)