Ex-Élysée-Mitarbeiter Benalla wegen Korruptionsaffäre in Polizeigewahrsam
Der ehemalige Élysée-Mitarbeiter Alexandre Benalla ist wegen einer Korruptionsaffäre um einen russischen Oligarchen in Polizeigewahrsam gekommen. Benalla werde von der Brigade gegen Wirtschaftskriminalität befragt, hieß es am Dienstag aus französischen Ermittlerkreisen. Der ehemalige enge Mitarbeiter von Präsident Emmanuel Macron war im November bereits wegen Gewalt gegen Demonstranten verurteilt worden.
In der Korruptionsaffäre geht es um einen Vertrag in Höhe von knapp 300.000 Euro, den der russische Geschäftsmann Iskander Machmudow mit dem ehemaligen Gendarmen Vincent Crase für drei Monate abgeschlossen haben soll. Crase sollte dafür die Sicherheit des Russen in Frankreich gewährleisten und dessen Kinder in Monaco zur Schule begleiten. Tatsächlich sei der Russe in der fraglichen Zeit aber nicht in Frankreich gewesen.
Crase habe diesen Auftrag für 172.000 Euro an eine Sicherheitsfirma ausgelagert, bei der sein Freund Benalla angestellt war. Benalla war 2018 im Senat dazu befragt worden und hatte erklärt, nicht an der Vertragsverhandlung beteiligt gewesen zu sein.
Die spanische Justiz hatte bereits in der Affäre ermittelt und den Fall dann an Moskau weitergeleitet, wo die Ermittlungen eingestellt wurden.
Benalla war im November zu drei Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung, verurteilt worden. Er hatte sich 20018 illegal als Polizist ausgegeben und Demonstranten verprügelt. Crase, der ihn dabei begleitet hatte, war zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Benallas Anwältin hatte angekündigt, in Berufung zu gehen.
(C. Fournier--BTZ)