
Sachsen fährt große Teile des öffentlichen Lebens herunter

Sachsen macht wegen der dramatisch steigenden Coronazahlen große Teile des öffentlichen Lebens dicht. Alle Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Diskotheken, Klubs und Bars werden geschlossen, auch Großveranstaltungen wie Weihnachtmärkte und Messen werden landesweit abgesagt, wie Landessozialministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag in Dresden sagte. Für Ungeimpfte in den sächsischen Corona-Hotspots mit einer Inzidenz von über tausend gilt ab Montag eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 22.00 Uhr und 06.00 Uhr.
Zudem ist jeglicher Alkoholausschank untersagt. Der Tourismus wird heruntergefahren - Urlauber können vorerst nicht mehr in sächsischen Hotels und Ferienwohnungen übernachten. Die Schulen und Kindergärten sollen offen bleiben, Vereinssport ist für Kinder bis 16 Jahren weiterhin möglich.
"Die Situation ist hochdramatisch", sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) mit Blick auf die rasant steigenden Infektionszahlen im Freistaat. Was Sachsen erlebe, werde in vielen Teilen Deutschlands in den kommenden Wochen und Monaten eintreten. Reine 2G- oder 2G-Plus-Regeln reichten nicht mehr aus, nötig sei ein "Wellenbrecher", sagte Kretschmer.
Grundsätzlich müssten die Geimpften weniger Einschränkungen hinnehmen, aber auch diese Menschen müssten "solidarisch" einbezogen werden. "Wir brauchen zur Bekämpfung der Pandemie mehr Wir und weniger Ich", betonte Kretschmer. "Hier geht es ganz klar um Solidarität."
(D. Wassiljew--BTZ)