
US-Vizepräsidentin Harris ruft zum gemeinsamen Kampf gegen Armut auf

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat zu gemeinsamen weltweiten Anstrengungen im Kampf gegen Armut und ihre Auswirkungen aufgerufen. Die Kluft zwischen armen und reichen Staaten habe es schon immer gegeben, doch während der Corona-Pandemie sei sie noch größer geworden, sagte Harris am Donnerstag zum Auftakt eines mehrtägigen Friedensforums in Paris. Dies sei "inakzeptabel", doch nur gemeinsam ließe sich dagegen ankämpfen.
"Weltweit nimmt die extreme Armut zu - ebenso wie der extreme Reichtum", führte die US-Vizepräsidentin weiter aus. Sie wies darauf hin, dass inzwischen "ein Prozent der Weltbevölkerung 45 Prozent des weltweiten Reichtums besitzt". Niemand dürfe sich mit dieser wachsenden Kluft einfach abfinden, sagte sie weiter. Doch könne eine Nation allein nur wenig ausrichten. Für eine "Herausforderung dieser Größenordnung und dieses Ausmaßes" müsse die "Welt solidarisch zusammenarbeiten".
Das Friedensforum wurde 2018 von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ins Leben gerufen, um Staatenlenkern, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Vertretern der Zivilgesellschaft eine Möglichkeit zu bieten, sich über die globalen Herausforderungen der Gegenwart auszutauschen. Zum diesjährigen, bis Samstag andauernden Forum wurden rund 30 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter auch mehrere Staatschefs von Ländern südlich der Sahara.
Harris war am Dienstag zu einem fünftägigen Besuch in Paris eingetroffen. Vor dem Friedensforum nahm sie am Donnerstag an der Gedenkfeier zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 teil.
Ihre Reise gilt als Versöhnungsgeste nach dem Streit zwischen Frankreich und den USA über ein neues indopazifisches Bündnis. Die US-Regierung hatte Frankreich Mitte September vor den Kopf gestoßen, indem sie ein neues Bündnis mit Großbritannien und Australien verkündete. Australien ließ daraufhin zugunsten der Anschaffung von US-Atom-U-Booten ein U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen.
(D. Wassiljew--BTZ)