
Frankreichs Atomaufsicht billigt Reparaturplan für EPR-Reaktor

Die französische Atomaufsicht hat eine geplante Reparatur am Druckwasser-Reaktor in Flamanville grundsätzlich genehmigt. Die Behörde gebe aber erst grünes Licht, wenn der Betreiber EDF weitere Details zu Effizienz und Sicherheit nachreiche, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung. Die von EDF vorgeschlagene Reparatur des EPR-Reaktors betrifft drei Schweißnähte im primären Kühlkreislauf, die von der ursprünglichen Konzeption abweichen.
EDF hatte vorschlagen, diese Schweißnähte durch einen Ring von außen zu verstärken. Dies ist die einzige von drei möglichen Vorgehensweisen, die keine weitere Verzögerung der Baustelle nach sich ziehen würde.
Die Atomaufsicht hatte die jüngsten Probleme mit Schweißnähten am Primärkreislauf im März publik gemacht. Bereits 2018 waren Qualitätsprobleme mit Schweißnähten am Sekundärkreislauf bekannt geworden.
Der EPR-Reaktor war ursprünglich ein Prestigeprojekt der französischen Atomindustrie. Er hätte 2012 ans Netz gehen sollen. Wegen zahlreicher Pannen verzögerte sich der Bau allerdings massiv. Die Kosten stiegen auf mehr als zwölf Milliarden Euro. Mit der Inbetriebnahme wird frühestens Ende 2022 gerechnet.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat kürzlich erst Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro in die Atomindustrie angekündigt. Davon sollen unter anderem kleine SMR-Atomreaktoren (small modular reactors) gebaut werden. Im Gespräch ist auch der Bau von sechs weiteren EPR-Reaktoren. In Frankreich beträgt der Anteil des Atomstroms etwa 70 Prozent. Die Regierung wirbt für die emissionsarme Atomkraft als nötigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.
(K. Berger--BTZ)