Steinmeier übergibt seinen Amtssitz für einen Tag an junge Leute
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seinen Berliner Amtssitz Schloss Bellevue einen Tag lang jungen Leuten zur Verfügung gestellt, um ihnen eine Plattform für ihre Anliegen zu geben. "Junge Menschen sind keine passiven Politik-Erdulder", sagte Steinmeier am Donnerstagmorgen bei der symbolischen Schlüsselübergabe. "Deshalb gehören sie nicht auf die Zuschauertribüne der Politik, sondern sie sollen mitmachen, mitten im Herzen der Republik."
Rund 150 junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren übernahmen das Kommando im Amtssitz des Bundespräsidenten - und über sein Konto im sozialen Netzwerk Instagram. Die Aktion steht unter dem Motto "Takeover Bellevue". Als thematische Schwerpunkte bestimmten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Vorgesprächen Bereiche wie Diskriminierung, Inklusion, Klimaschutz, Europa, Digitalisierung und Bildung.
Steinmeier will mit der Aktion nach Angaben seines Amts auch den Umstand würdigen, dass gerade die junge Generation durch die Corona-Pandemie "monatelang eingeschränkt und ausgebremst worden" sei.
"Ausgerechnet in den schönsten Jahren, ausgerechnet am Start ins Leben hat die Pandemie Sie hart getroffen", sagte Steinmeier in seiner Ansprache. "Sie, die jungen Menschen, haben auf unendlich viel verzichtet, um andere zu schützen." Auch deswegen hätten es junge Menschen verdient, dass ihre Anliegen in der Politik Gehör finden.
"Sie, die Jungen, waren in der Pandemie solidarisch mit den Älteren - jetzt liegt es an den Älteren, solidarisch mit den Jungen zu sein", sagte der Bundespräsident. "Und das bedeutet konkret: Sie verdienen eine Politik, die Ihre Zukunft offen hält. Ihre Hoffnungen und Ihre Fragen gehören auf die politische Agenda unseres Landes."
(L. Brown--BTZ)