Indien stockt seine Streitkräfte massiv an Grenze zu China auf
Die indische Armee hat nach eigenen Angaben mehr Streitkräfte an die umstrittene Grenze zu China geschickt. Der indische Armeechef Manoj Mukund Naravane sagte am Samstag, dass die chinesische Truppenpräsenz entlang der 3.500 Kilometer langen Grenze "beträchtlich" zugenommen habe und dies "Anlass zur Sorge" sei. Das indische Militär habe als Reaktion darauf seine Streitkräfte an der Grenze aufgestockt.
Im Juni vergangenen Jahres war es im Galwan-Tal im Himalaya-Gebirge zu Zusammenstößen mit Toten auf beiden Seiten gekommen. Es war der schlimmste Vorfall im Grenzkonflikt zwischen den beiden Atommächten China und Indien seit Jahrzehnten. Seitdem versuchen Spitzenmilitärs auf beiden Seiten, den Konflikt durch Gespräche zu entschärfen.
Erst vor wenigen Tagen hatte das chinesische Außenministerium den Vorwurf erhoben, dass indische Soldaten auf chinesisches Gebiet vorgedrungen seien. Die indische Regierung wies die Anschuldigung zurück. Zuvor hatten indische Medien berichtet, dass chinesische Truppen die Grenze zu Indien verletzt hätten.
Die Beziehungen zwischen Indien und China sind wegen der Gebietsstreitigkeiten seit langem angespannt. Peking beansprucht etwa 90.000 Quadratkilometer eines Gebiets für sich, das sich unter der Kontrolle Neu Delhis befindet. Im Jahr 1962 führten die beiden Atommächte einen kurzen Krieg um die Grenze im Himalaya. 1967 kam es erneut zu tödlichen Zusammenstößen.
(P. Rasmussen--BTZ)