Papst fordert Solidarität in Europa bei Wiederaufbau nach Corona-Krise
Papst Franziskus hat für die Zeit des Wiederaufbaus nach der Corona-Pandemie zu einer "grenzüberschreitenden Solidarität" in Europa aufgerufen. "Wir bedürfen der Geschwisterlichkeit, um eine immer notwendigere Integration zu fördern", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag bei einem Besuch in der Slowakei.
Es sei derzeit "nach sehr harten Monaten der Pandemie zusammen mit vielen Schwierigkeiten ein ersehnter wirtschaftlicher Aufschwung" zu sehen, der von dem Konjunkturpaket der Europäischen Union begünstigt werde, sagte der Pontifex vor Vertretern von Politik und Gesellschaft in Bratislava. Aber der wirtschaftliche Aufschwung allein genüge "nicht in einer Welt, in der wir alle miteinander verbunden sind".
Die Slowakei mit ihren 5,4 Millionen Einwohnern hatte in der Corona-Pandemie zu Jahresbeginn die weltweit höchste Ansteckungs- und Todesrate pro Kopf verzeichnet. Seit Beginn der Corona-Krise sind in dem Land mehr als 12.000 Menschen an oder mit einer Coronavirus-Infektion gestorben.
Franziskus war am Sonntag zu einem viertägigen Besuch in der Slowakei eingetroffen. Bei der Landung der Papst-Maschine läuteten die Glocken aller 2627 katholischen Kirchen des Landes. Er wird sich dort unter anderem auch mit Vertretern der Roma-Minderheit sowie mit Holocaust-Überlebenden treffen. Zuvor hatte er bereits das benachbarte Ungarn besucht und dort zu einem entschiedenen Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen.
(A. Lefebvre--BTZ)