Tötung von Straßenkünstler durch Polizei löst in Chile gewaltsame Proteste aus
Die Tötung eines Straßenkünstlers durch Polizisten hat in Chile gewaltsame Proteste ausgelöst. Hunderte Menschen zogen am Freitagabend (Ortszeit) durch Panguipulli im Süden des Landes und setzten unter anderem ein öffentliches Gebäude in Brand. Zuvor waren in Online-Netzwerken Videoaufnahmen veröffentlicht worden, wie der Jongleur von Polizisten erschossen wird.
Der Straßenkünstler weigerte sich den Aufnahmen zufolge, bei einer Kontrolle durch zwei Polizisten zu kooperieren. Es kam zu einem Streit, an dessen Ende einer der Beamten auf den Mann schoss. Augenzeugen des Vorfalls begannen daraufhin, die Polizisten zu beschimpfen, es kam zu gewaltsamen Protesten, denen sich immer mehr Menschen anschlossen.
Neben dem öffentlichen Gebäude gingen mehrere weitere Häuser in Flammen auf, die Demonstranten errichteten Straßenbarrikaden. Einsatzkräfte gingen ihrerseits mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Menschen vor.
In einer Erklärung verteidigte die Polizei das Vorgehen ihres Beamten gegen den Jongleur. Der schießende Beamte habe in "legitimer Selbstverteidigung" gehandelt, "um sein Leben zu schützen". Die chilenische Regierung ordnete eine Untersuchung an.
(L. Pchartschoy--BTZ)