Philippinen verschärfen Ausgangssperre wegen steigender Corona-Zahlen wieder
Angesichts eines dramatischen Wiederanstiegs der Corona-Infektionsfälle haben die Behörden auf den Philippinen für große Teile des Inselstaats wieder Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Regelung gelte ab Dienstag für die Hauptstadt Manila und vier angrenzende Provinzen, erklärte Präsident Rodrigo Duterte am Sonntagabend. "Niemand hat damit gerechnet, dass Tausende an einem einzigen Tag erkranken würden."
Die Menschen dürfen ihre Häuser in den kommenden zwei Wochen demnach nur noch für notwendige Einkäufe und Sport verlassen. Der öffentliche Verkehr und alle Inlandsflüge werden eingestellt. Auch die meisten Geschäfte müssen schließen, und Restaurants dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten. Mehr als 27 Millionen Menschen - etwa ein Viertel der Bevölkerung - sind von der Maßnahme betroffen.
Seit der Lockerung der vorhergehenden Ausgangssperre Anfang Juni auf den Philippinen hat sich die Zahl der Infektionen verfünffacht und liegt inzwischen bei über 100.000. Mehr als 2000 Menschen starben nach offiziellen Angaben an den Folgen der Infektion.
80 Ärzteverbände hatten deshalb vor Kurzem Alarm geschlagen und die Regierung aufgefordert, die Lockerungen wieder zurückzunehmen. Die Verbände begrüßten Dutertes Entscheidung. Sie verschaffe den Mitarbeitern des Gesundheitswesens etwas Luft und Zeit, den Anstieg der Infektionszahlen zu bewältigen, erklärten sie am Montag.
Im März hatte Duterte wegen der Pandemie eine der weltweit strengsten Ausgangssperren verhängt. Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns wurden viele Restriktionen jedoch wieder gelockert. Für den drastischen Anstieg bei den Infektionsfällen machte die Regierung die Nichteinhaltung von Hygieneregeln verantwortlich.
(B. Semjonow--BTZ)