
Französischer Staat beteiligt sich an Wiederaufbau der Kathedrale von Nantes

Der französische Staat beteiligt sich am Wiederaufbau der durch einen Brand zerstörten Kathedrale von Nantes. Finanzminister Bruno Le Maire nannte dies am Montag eine "Pflicht". Das gotische Gotteshaus gehöre zum Eigentum des Staats und sei Teil der französischen Kultur, sagte Le Maire dem Fernsehsender BFM-TV.
Obwohl Kirche und Staat in Frankreich nach der Verfassung getrennt sind, gilt der Staat als Eigentümer von mehr als 80 katholischen Kathedralen. Ihm obliegt nach einem Gesetz von 1905 teils der Unterhalt und die Reparatur der Gotteshäuser.
Die Sankt-Peter-und-Paul-Kathedrale in Nantes war am Samstag durch ein Feuer schwer beschädigt worden. Nach Angaben der Feuerwehr brannte die große Orgel vollständig nieder. Unter anderem das große Buntglasfenster in der Fassade sowie Kunstobjekte wurden zerstört oder beschädigt. Eine Schätzung zu den Kosten für den Wiederaufbau gab es vorerst nicht.
Die Justiz geht dem Verdacht auf Brandstiftung nach. Ein zunächst in Polizeigewahrsam genommener Mann ist nach einer Befragung jedoch wieder auf freiem Fuß. Der freiwillige Helfer der Diözese Nantes war für die Schließung der Kirche verantwortlich. Die Staatsanwaltschaft sah nach einem Bericht der Lokalpresse keinen Anlass für Ermittlungen gegen ihn.
(I. Johansson--BTZ)