Behörden in Montréal rufen Bar-Gänger zu Corona-Tests auf
Nach einem starken Anstieg bei den Corona-Infektionen in Montréal haben die Behörden der kanadischen Großstadt alle regelmäßigen Bar-Gänger aufgerufen, sich auf das neuartige Coronavirus testen zu lassen. Bei mindestens fünf Bars in der Stadt gebe es eine Verbindung zu Corona-Infizierten, teilte die Gesundheitsbehörde DRSP am Samstag mit.
Es sei davon auszugehen, dass es in Montréal mehr Corona-Infektionen gebe als bislang verzeichnet, sagte der Amtsarzt David Kaiser. "Ich fürchte, was wir sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs", sagte er.
Laut DRSP wurden in den vergangenen Wochen in Montréal verstärkt Corona-Infektionen bei Menschen unter 39 Jahren festgestellt. Der Bundesstaat Québec ist das Zentrum der Pandemie in Kanada: Mehr als 56.000 Infektions- und 5620 Todesfälle wurden dort bislang nachgewiesen. Landesweit sind es 107.000 Infektions- und mehr als 8800 Todesfälle.
Nach wochenlanger Schließung durften die Bars in Montréal am 25. Juni unter Auflagen wieder öffnen. Weil sich zahlreiche Nachtschwärmer am vergangenen Wochenende jedoch nicht an die Abstandsregeln gehalten hatten, verschärften die Behörden die Vorsichtsmaßnahmen nun wieder: Bars dürfen nun nur noch bis Mitternacht Alkohol ausschenken und bis maximal ein Uhr nachts öffnen.
(N. Nilsson--BTZ)