Kulturministerin: "Breiter Konsens" für historischen Wiederaufbau von Notre-Dame
Fast 15 Monate nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame zeichnet sich nach Angaben des französischen Kulturministeriums ein Wiederaufbau des eingestürzten Spitzturms im historischen Stil ab. Dafür gebe es einen "breiten Konsens", sagte die neue Kulturministerin Roselyne Bachelot am Donnerstag dem Radiosender France Inter. Für Donnerstag stand eine Sitzung des Beratergremiums zu der Frage auf dem Programm.
Bachelot betonte, die Öffentlichkeit und viele Entscheider seien für einen "identischen Wiederaufbau". Dieser solle "im Geiste" des mehr als 90 Meter hohen Turms vollzogen werden, den der Architekt Eugène Viollet-le-Duc bei einem Umbau im 19. Jahrhundert auf die mehr als 850 Jahre alte gotische Kathedrale gesetzt hatte.
Am Ende entscheide aber Präsident Emmanuel Macron, betonte die Kulturministerin. Der Staatschef hatte sich für eine Modernisierung des Spitzturms ausgesprochen. Internationale Architekten hatten daraufhin Vorschläge wie einen Turm aus Glas gemacht.
Greenpeace-Aktivisten nutzten den Baukran über Notre-Dame unterdessen für eine Protestaktion: Sie befestigten dort ein gelbes Banner mit der Aufschrift "Climat: aux actes" (etwa: Klima: Zur Tat). Damit prangern sie nach eigenen Angaben die "Untätigkeit" von Präsident Macron in der Klimapolitik an. Greenpeace hat Frankreich verklagt, weil es seine Klimaziele im Rahmen des Pariser Abkommens von 2015 nicht einhält.
(O. Petrow--BTZ)