Riesenschildkröte Diego nach Rettung seiner Gattung wieder zurück in der Heimat
Der Retter der Española-Riesenschildkröten ist wieder zurück in seiner Heimat: Nachdem er über Jahrzehnte hinweg im Rahmen eines Zuchtprogramms seine Gattung fast im Alleingang vor dem Aussterben bewahrt hat, wurde Diego nun wieder auf seiner Heimatinsel im Galápagos-Archipel in die Freiheit entlassen. Ein für den Galápagos-Nationalpark wichtiges Kapitel sei nun abgeschlossen, teilte Ecuadors Umweltminister Paulo Proaño am Montag mit.
Die Insel Española empfange Diego und 14 weitere Riesenschildkröten aus dem Zuchtprogramm "mit offenen Armen", fügte der Minister hinzu. Die rund hundert Jahre alte Schildkröte hatte über 40 Jahre lang im Rahmen des Programms auf der Insel Santa Cruz fleißig für Nachwuchs gesorgt. Ursprünglich sollte Diego im März nach Española zurückkehren, doch verzögerte sich der Termin wegen der Corona-Pandemie.
Das rund 80 Kilogramm schwere und bis zu 1,5 Meter große Tier soll rund 40 Prozent der inzwischen auf 2000 Exemplaren angewachsenen Untergruppe Chelonoidis hoodensis gezeugt haben. Vor 50 Jahren gab es lediglich zwei Männchen und zwölf Weibchen von Diegos Gattung auf Española.
Diegos Geschichte steht in starkem Kontrast zum Schicksal des "Einsamen George" von der Insel Pinta: Die Riesenschildkröte war 2012 im Alter von mehr als hundert Jahren gestorben. "Lonesome George" war das letzte bekannte Exemplar der Untergruppe Chelonoidis abingdoni. Die Galápagos-Inseln zählten 15 Unterarten der Riesenschildkröten, von denen drei inzwischen ausgestorben sind.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)