![Coronavirus: 39 neue Virus-Fälle auf Kreuzfahrtschiff](https://www.berlinertageszeitung.de/media/shared.btz/images/img-auto/1a/bc/98/39-neue-Virus-F--lle-auf-Kreuzfahrt-2020-02-12.jpg)
Coronavirus: 39 neue Virus-Fälle auf Kreuzfahrtschiff
![Coronavirus: 39 neue Virus-Fälle auf Kreuzfahrtschiff](https://www.berlinertageszeitung.de/media/shared.btz/images/img-auto/1a/bc/98/39-neue-Virus-F--lle-auf-Kreuzfahrt-2020-02-12.jpg)
Auf dem vor der japanischen Küste unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff breitet sich das neuartige Coronavirus weiter rasant aus: Nach Angaben von Gesundheitsminister Katsunobu Kato wurde bei weiteren 39 Menschen an Bord der "Diamond Princess" eine Infektion mit dem Erreger der Lungenkrankheit bestätigt. Damit stieg die Zahl der Infizierten auf dem Schiff bis Mittwoch auf 174. In Bayern meldeten die Behörden zwei weitere Infektionen.
Nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums haben sich in dem Freistaat damit insgesamt 14 Menschen mit dem Virus infiziert, das nun offiziell als Covid-19 bezeichnet wird. Auch die beiden neuen Fälle stünden im Zusammenhang mit der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg. Der Autozulieferer nahm unterdessen wieder seinen Betrieb auf.
Bei den beiden anderen bestätigten Infektionsfällen in Deutschland handelt es sich um Rückkehrer aus Wuhan. Sie befanden sich an Bord einer Maschine der deutschen Luftwaffe, die Anfang Februar 126 Menschen aus der besonders betroffenen Stadt ausgeflogen hatte.
Aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus häufen sich derweil die Anfragen von Menschen asiatischer Herkunft bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. "Wir erleben gerade, dass Menschen pauschal wegen ihres Aussehens oder ihrer Herkunft ausgegrenzt und benachteiligt werden", erklärte der kommissarische Leiter der Antidiskriminierungsstelle, Bernhard Franke.
In den vergangenen Tagen hätten sich 19 Betroffene an die Behörde gewandt und ihre Erfahrungen mit Diskriminierung geschildert. Beispielsweise habe eine Arztpraxis die Behandlung eines Patienten chinesischer Herkunft verweigert, obwohl der Patient seit Monaten nicht in China gewesen sei und wegen gänzlich anderer Symptome die Praxis aufgesucht habe.
In China stieg unterdessen die Zahl der Todesopfer um 97 auf 1113 an. Allein 94 Opfer wurden aus der Provinz Hebei mit ihrer Hauptstadt Wuhan gemeldet. Dort hatte das Virus im Dezember seinen Ausgang genommen. Seitdem haben sich nach Angaben der Pekinger Gesundheitsbehörden mehr als 44.600 Menschen auf dem Festland mit dem Virus angesteckt.
Den chinesischen Angaben zufolge sinkt die Zahl der Neuinfektionen aber seit zwei Tagen; ein Umstand, der nach Einschätzung des Kommissionsexperten Zhong Nanshan darauf hoffen lässt, dass der Ausbruch bis spätestens Ende Februar seinen Höhepunkt überschritten haben werde. Australiens Regierungsberater in Gesundheitsfragen, Brendan Murphy, warnte dagegen vor vorschnellem Optimismus. Vor derartigen Vorhersagen müssten die Daten in den nächsten Wochen "genau studiert" werden, sagte er nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG in einem aktuellen Interview.
Die meisten Infektionsfälle außerhalb Chinas weist derzeit die "Diamond Princess" auf. Das Schiff mit rund 3700 Menschen an Bord war Anfang vergangener Woche nach seinem Eintreffen in Yokohama unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor war ein Passagier, der die "Diamond Princess" in Hongkong verlassen hatte, dort positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Wegen der Virus-Epidemie werden unterdessen immer mehr internationale Großveranstaltungen abgesagt. Am Mittwoch verschob der Automobil-Weltverband FIA das für den 19. April geplante Formel-1-Rennen in Shanghai, bei der Mobilfunkmesse Mobile World Congress (MWC) in Barcelona häuften sich die Absagen. Die Veranstalter berieten über eine Absage. Eine Quelle sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, die internationalen Vereinigung der Mobilfunkanbieter (GSMA) werde ihre Entscheidung voraussichtlich noch am Mittwoch verkünden. "Wir neigen eher zu einer Absage", hieß es. (O. Larsen--BTZ)