WHO: Weltweite Knappheit an Virus-Schutzausrüstung wegen 2019-nCoV
Wegen der Coronavirus-Epidemie in China wird nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile weltweit Schutzausrüstung knapp. "Die Welt ist mit einem chronischen Mangel an persönlicher Schutzausrüstung konfrontiert", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag vor dem WHO-Exekutivrat in Genf. Weltweit gehen seinen Angaben zufolge Gesichtsmasken und andere Schutzausrüstung aus.
Der WHO-Chef kündigte an, sich beim Lieferketten-Netzwerk für Schutzausrüstung dafür einzusetzen, "Engpässe" in der Produktion zu beheben. Bereits am Mittwoch hatte die WHO angekündigt, Atemschutzmasken, Gummihandschuhe, Schutzhandzüge und Test-Sets an hilfsbedürftige Länder zu schicken. Dazu forderte sie die internationale Gemeinschaft zu Zahlungen in Höhe von 675 Millionen Dollar (613 Millionen Euro) auf.
Wie Tedros am Freitag sagte, gibt es auch immer noch Länder, die Informationen über bestätigte Ansteckungsfälle nicht an die WHO weiterleiten. "Wir fordern diese Mitgliedsländer auf, diese Informationen umgehend zu teilen", sagte der WHO-Chef. Kein Land und keine Organisation könne die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus allein stoppen. "Zusammenzuarbeiten ist unsere große Hoffnung und unsere einzige Hoffnung", fügte er hinzu,
"Wir haben einen gemeinsamen Feind, der gefährlich ist und zu schweren gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen führen kann", mahnte Tedros. Das Virus müsse "einhellig" bekämpft werden.
Die chinesischen Behörden versuchen seit Wochen mit drastischen Maßnahmen, die Ausbreitung des neuartigen Virus 2019-nCoV in den Griff zu bekommen. Neben großflächigen Quarantäne-Maßnahmen gilt in Städten und Provinzen mit Millionen Einwohnern eine Schutzmaskenpflicht. Vielerorts wurden Masken daher bereits knapp.
Trotzdem haben die chinesischen Behörden mittlerweile mehr als 31.000 Krankheitsfälle registriert. 636 Menschen starben an den Folgen der Infektion. Von China aus hat sich das Coronavirus zudem in mehr als zwei Dutzend weitere Länder ausgebreitet. In Deutschland gibt es inzwischen 13 bestätigte Ansteckungsfälle.
(B. Semjonow--BTZ)