57 weitere Tote durch Coronavirus in China
Die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus in China ist nochmals deutlich gestiegen. Wie die chinesischen Behörden am Montag mitteilten, wuchs die Zahl der Verstorbenen um 57 auf 361 an. 56 der neuen Todesfälle wurden in der Provinz Hubei verzeichnet, von wo die Epidemie ihren Ausgang genommen hatte. Hinzu kommt ein Todesfall in der südwestlichen Millionenmetropole Chongqing.
Die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Virus ist nun höher als während der Sars-Epidemie der Jahre 2002 und 2003. An diesem Erreger waren damals in Festlandchina laut der offiziellen Bilanz 349 Menschen gestorben.
Nach den neuen Angaben des Gesundheitsausschusses der chinesischen Regierung wurden bis Montagmorgen landesweit 2829 weitere Fälle von Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. Die offizielle Gesamtzahl der Krankheitsfälle nahm damit auf mehr als 17.200 zu.
Die chinesischen Behörden gehen mit drastischen Maßnahmen gegen die Epidemie vor, vor allem mit der weitgehenden Abriegelung ganzer Städte. Am Sonntag stellten sie erstmals eine Stadt außerhalb der Provinz Hubei de facto unter Quarantäne: In der Neun-Millionen-Einwohner-Metropole Wenzhou an der Ostküste wurden unter anderem der öffentliche Verkehr ausgesetzt und 46 Autobahn-Mautstellen geschlossen.
Von China aus hat sich das Virus inzwischen in mindestens 24 andere Länder ausgebreitet. Der bislang einzige bekannte Todesfall außerhalb Chinas wurde in den Philippinen verzeichnet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) handelt es sich dabei um einen Chinesen aus der Millionenstadt Wuhan in Hubei.
In Deutschland gibt es bislang elf bestätigte Fälle von Erkrankungen durch das Coronavirus. Zwei dieser Patienten gehörten zu den mehr als hundert Menschen, die am Samstag mit einem Sonderflug aus Wuhan zurückgeholt worden waren.
Unter den 254 Menschen, die am Wochenende von einer französischen Maschine aus Wuhan ausgeflogen worden waren, wurden etwa 20 wegen möglicher Symptome des Coronavirus noch am Ort der Landung auf den Erreger getestet, wie die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn mitteilte.
Diese Gruppe von Passagieren verblieb für die Tests zunächst auf dem Rollfeld des Flughafens im südfranzösischen Istres. Unter ihnen waren nach Angaben der Ministerin neben Franzosen auch Bürger von nicht-europäischen Ländern.
Frankreich hatte bereits am Freitag in einem ersten Flug rund 200 Menschen aus Wuhan ausgeflogen. Zwei Verdachtsfälle auf das Coronavirus unter diesen Passagieren bestätigten sich nicht. Bislang gibt es in Frankreich sechs bestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Erreger.
(L. Brown--BTZ)