Ermittler: Absturz von kasachischem Flugzeug wohl durch Vereisung verursacht
Zwei Wochen nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan mit zwölf Toten haben Ermittler Vereisungen an der Maschine für das Unglück verantwortlich gemacht. Die mit der Untersuchung beauftragte Regierungskommission sei zu dem Schluss gekommen, dass eine von der Besatzung nicht entfernte Eisschicht auf dem Flugzeug sehr wahrscheinlich die Ursache für den Absturz gewesen sei, sagte der kasachische Vize-Regierungschef Roman Skliar am Freitag.
Dem Untersuchungsbericht zufolge wurden die Tragflächen der Maschine vor dem Abflug nicht enteist. Die "Behandlung des Flugzeugs mit Enteisungsmittel" sei nur teilweise erfolgt, führte Skliar aus. Dies habe der bei dem Absturz getötete Pilot zuvor so angeordnet. Der Vize-Regierungschef verlas zudem Auszüge aus aufgezeichneten Gesprächen zwischen dem Piloten und seinem Ko-Piloten, die auf Unstimmigkeiten zwischen den beiden vor dem Abflug hindeuteten.
Die Fokker-100 der kasachischen Billigfluggesellschaft Bek Air war am 27. Dezember mit fast hundert Menschen an Bord kurz nach dem Start vom Flughafen der Millionenstadt Almaty abgestürzt und in ein Wohnhaus gekracht.
Zwölf Menschen kamen ums Leben, wie durch ein Wunder überlebten jedoch die meisten Insassen. Nach Angaben der kasachischen Behörden liegen derzeit noch 21 Verletzte im Krankenhaus.
Die kasachische Regierung hatte nach dem Unglück ein Flugverbot für alle Flugzeuge der Airline Bek Air sowie für alle Maschinen vom Typ Fokker-100 ausgesprochen. Bek-Air-Chef Nurlan Schumasultanow kündigte daraufhin an, sein Unternehmen ins Ausland zu verlegen, falls die Regierung das Verbot nicht aufheben sollte.
(H. Müller--BTZ)