Hunderttausende Katholiken nehmen an Christus-Prozession in Manila teil
Scharen barfüßiger Katholiken auf den Philippinen haben mit einer großen Prozession das alljährliche Fest des Schwarzen Nazareners gefeiert. Hunderttausende Menschen nahmen am Donnerstag an der stundenlangen Prozession teil, bei der eine schwarze Christus-Statue durch die Straßen der Hauptstadt Manila getragen wird. Die Gläubigen in dem mehrheitlich katholischen Inselstaat in Südostasien sind überzeugt, dass die Statue Wunder bewirken und Heilung bringen kann.
Bei dem Versuch, die Figur mit ihren Händen oder Tüchern zu berühren, damit die übernatürlichen Kräfte sich übertragen, riskieren Pilger regelmäßig Leib und Leben. Todesfälle sind nicht selten. Die Prozession dauert in der Regel 20 Stunden. Allein in den ersten Stunden behandelte das Rote Kreuz rund 300 Verletzte. Tausende Polizisten sicherten die Prozession ab.
"Als mein Mann vor zwei Jahren einen Schlaganfall hatte, erhielt ich wie durch ein Wunder finanzielle Hilfe, ohne darum gebeten zu haben", berichtete die 43-jährige Verkäuferin Angeline Mara. Ihr Kollege Boyet Lara sagte der Nachrichtenagentur AFP, "nichts ist unmöglich, wenn man nur glaubt".
Auf den Philippinen leben mehr als 80 Millionen Katholiken. Spanien kolonialisierte das Land im 16. Jahrhundert. Die hölzerne Christusstatue wurde im Jahr 1606 von Missionaren ins Land gebracht, ihre schwarze Farbe rührt vermutlich von einem Brand her. Um die Statue ranken sich zahlreiche Legenden, darunter, dass sie im 17. Jahrhundert bei Überfahrt auf die Philippinen einen Brand überstand.
(U. Schmidt--BTZ)