Zehntausende Koalas fallen verheerenden Buschbränden in Australien zum Opfer
In Australien sind nach Angaben von Tierschützern zehntausende Koalas durch die verheerenden Buschbrände getötet worden. Besonders dramatisch ist die Lage auf der bei Touristen beliebten Känguru-Insel, wo die Hälfte der geschätzt 50.000 Koalas den Flammen zum Opfer fiel, wie Sam Mitchell vom dortigen Wildpark am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Bestand auf der Insel ist für den Erhalt der Tierart zentral, da er als einziger nicht von einer gefährlichen Infektionskrankheit befallen ist.
Viele der Tiere, die den Flammen bislang entkamen, hätten "extreme" Verletzungen, sagte Mitchell. Andere hätten ihren natürlichen Lebensraum verloren und seien nun vom Hungertod bedroht. Bis Freitag hatten sich die Brände auf der Insel massiv ausgebreitet, mit 170.000 Hektar war etwa ein Drittel der Insel betroffen.
Einer Studie der University of Adelaide zufolge sind die Koalas auf der Känguru-Insel besonders wertvoll für den Fortbestand der Art, da sie als einzige nicht von Chlamydien befallen sind. Die Bakterien verursachen bei Koalas Blindheit, Unfruchtbarkeit und führen oft zum Tode. Die Infektion ist unter Koalas in den Bundesstaaten New South Wales und im östlichen Queensland verbreitet und taucht auch in Victoria auf.
(S. Sokolow--BTZ)