Chinesin will Recht auf Einfrieren von Eizellen für ledige Frauen einklagen
Weil sie als unverheiratete Frau ihre Eizellen nicht einfrieren lassen durfte, ist eine junge Chinesin vor Gericht gezogen. Teresa Xu war im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben von einer Klinik in Peking mit den Worten abgewiesen worden: "Heiraten Sie, und bekommen Sie schnell ein Kind." Am Montag ließ ein Gericht in der chinesischen Hauptstadt fast sechs Monate nach ihrer Einreichung die Klage der 31-Jährigen gegen die Klinik zu.
"Es gibt in China eine riesige Nachfrage unter jungen Frauen - ob verheiratet oder nicht -, die ihre Eizellen einfrieren lassen wollen, um die Entscheidung über ihren Kinderwunsch zu verschieben", sagte Xu am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Aber Klinken lehnen unverheiratete Frauen wegen unfairer Gesetze ab", fügte sie hinzu.
In China dürfen unverheiratete Frauen nur dann ihre Eizellen einfrieren lassen, wenn sie gesundheitliche Gründe vorweisen können. Auch von anderen reproduktionsmedizinischen Technologien wie etwa der In-Vitro-Fertilisation sind alleinstehende Frauen ausgeschlossen. Die strengen Gesetze gehen auf die inzwischen beendete Ein-Kind-Politik der Kommunistischen Partei zurück.
Aus Verärgerung über die Rechtslage wandte Xu sich auch an eine Abgeordnete des Nationalen Volkskongresses. Sie hofft, dass der Volkskongress bei seiner nächsten Sitzung im März über eine Liberalisierung der Gesetze berät.
Laut Xu kostet das Einfrieren von Eizellen in China 20.000 Yuan (rund 2600 Euro). In den USA seien die Kosten zehn Mal so hoch.
"Ich will zur Zeit kein Kind, aber ich werde in der Zukunft darüber nachdenken", sagte Xu. Sie wolle sich das Recht auf freie Wahl erhalten.
Die Zahl der Eheschließungen in China ist in den vergangenen fünf Jahren stark gesunken. Zudem hat das Land eine der niedrigsten Geburtenraten weltweit.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)