Sechs Verdächtige nach tödlicher Attacke in Augsburg wieder auf freiem Fuß
Gut zwei Wochen nach der tödlichen Attacke auf einen Feuerwehrmann in Augsburg sind sechs von sieben festgenommenen jungen Männern wieder auf freiem Fuß. Die Jugendkammer des Landgerichts hob die Haftbefehle gegen sie am Montag auf, wie das Gericht mitteilte. Der 17-jährige Hauptverdächtige sitzt demnach aber weiter in Untersuchungshaft. Ihm werden Totschlag und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt.
Die Jugendkammer habe bei den sechs anderen Beschuldigten unter anderem nach Sichtung von Videoaufzeichnungen den dringenden Verdacht der Beihilfe zum Totschlag verneint, erklärte das Gericht. Es handele sich bei dem tödlichen Schlag um eine "spontane, sofort abgeschlossene Handlung" des Hauptverdächtigen. Auch ein "gemeinschaftliches Umzingeln" des Opfers habe nicht festgestellt werden können.
Der Feuerwehrmann war Anfang Dezember nach einem privaten Weihnachtsmarktbesuch mit seiner Frau und einem befreundeten Paar am Freitagabend erschlagen worden. Auch der Mann des anderen Paars erlitt durch Schläge ins Gesicht schwere Verletzungen.
Bei dem zweiten Opfer bejahte das Landgericht zwar bei zwei Beschuldigten den dringenden Tatverdacht der gefährlichen Körperverletzung. Es sah jedoch keine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr.
(O. Joergensen--BTZ)