Zwei Festnahmen nach gewaltsamem Tod von Feuerwehrmann in Augsburg
Eineinhalb Tage nach einer tödlichen Attacke auf einen Feuerwehrmann in Augsburg hat die Polizei am frühen Sonntagnachmittag zwei Verdächtige festgenommen - den 17-jährigen mutmaßlichen Haupttäter und einen Gleichaltrigen, der als Mittäter verdächtigt wird. Videoauswertungen von Überwachungskameras am Tatort und weitere interne Fahndungsansätze führten auf die Spur der polizeibekannten Jugendlichen, wie die Ermittler in Augsburg mitteilten.
Der Tod des 49-jährigen Feuerwehrmanns hatte in Augsburg Trauer und Entsetzen ausgelöst. Das spätere Opfer war mit seiner Ehefrau und einem befreundeten Ehepaar am Freitagabend vom Christkindlesmarkt gekommen und dann am Königsplatz mit einer siebenköpfigen Gruppe in Streit geraten.
Nach einem Schlag gegen den Kopf stürzte der Feuerwehrmann zu Boden und starb rund 40 Minuten nach dem Schlag im Notarztwagen am Tatort. Der 50-jährige Begleiter des Opfers wurde ebenfalls von mindestens einem der Männer aus der Gruppe geschlagen und dabei massiv im Gesicht verletzt.
Die Polizei in Augsburg setzte nach der Gewalttat eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe ein. Den Fahndern gelang es nach Polizeiangaben vom Sonntag, die Identität der gesuchten siebenköpfigen Gruppe "weitestgehend festzustellen".
Der in Augsburg geborene 17-jährige Hauptverdächtige besitzt laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die deutsche und weitere Staatsangehörigkeiten. Der gleichaltrige mutmaßliche Mittäter ist laut Polizei ebenfalls in Augsburg geboren und besitzt eine südeuropäische Staatsangehörigkeit. Beide leben in Augsburg.
Die beiden Jugendlichen wurden nach ihrer Festnahme in Polizeiarrest genommen und sollten noch am Sonntag vernommen werden. Ihre Vorführung beim Haftrichter ist für Montag geplant. "Die Ermittlungen zu den weiteren Gruppenmitgliedern laufen unvermindert weiter", berichtete die Polizei am Sonntagnachmittag.
Herrmann lobte den schnellen Ermittlungserfolg der Augsburger Kripo. "Der schreckliche Angriff hat viele Menschen in Augsburg und weit darüber hinaus erschüttert. Umso wichtiger war der schnelle Fahndungserfolg der Augsburger Kriminalpolizei", erklärte der bayerische Innenminister in München.
Am Augsburger Königsplatz versammelten sich am Sonntagvormittag zahlreiche Feuerwehrleute, um des 49-Jährigen am Tatort zu gedenken. Zuvor hatte sich bereits der Augsburger Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) entsetzt über das Verbrechen geäußert. "Die Gewalttat ist bestürzend und macht fassungslos", erklärte er.
Gribl dankte zugleich "allen, die jetzt solidarisch Haltung zeigen und sich zu Gewaltfreiheit und unseren Werten bekennen." Die Stadt bat ausdrücklich darum, auf "Spekulationen, Unterstellungen und Vorverurteilungen" zu den Tätern zu verzichten.
(F. Burkhard--BTZ)