Hochwassergefahr: Oder schwillt in Brandenburg allmählich an
Nach dem starken Hochwasser in Polen schwillt die Oder allmählich in Brandenburg an. Zwar blieben die Pegel nach der Übersicht des Landesamts für Umwelt am Freitag landesweit in Brandenburg in einem noch ungefährlichen Bereich. Es wurde allerdings ein schnelles und starkes Anschwellen insbesondere der Oder befürchtet. In Frankfurt an der Oder blieb das Kleist-Museum vorläufig geschlossen, es soll erst wieder bei Entwarnung geöffnet werden.
Hochwassergefahren in Brandenburg gibt es an der Lausitzer Neiße, an Oder und Elbe. Die brandenburgischen Behörden erweiterten wegen der nach ihren Angaben "sehr ernsthaften Lage" den Vorhersagehorizont für die Entwicklung der Hochwasserlage auf sechs Tage. Ab dem dritten Vorhersagetag handle es sich aber um Abschätzungen, die mit großen Unsicherheiten behaftet seien.
Für Frankfurt an der Oder wird derzeit nach dieser unsicheren Sechstagesprognose für Dienstag das Erreichen der Alarmstufe drei erwartet und für Mittwoch mit 5,79 Metern Höhe ein Pegelhöchststand des bisherigen Hochwassers. 1997 erreichte die Oder dort einen historischen Pegel von 6,56 Metern.
Auch in Eisenhüttenstadt wird Alarmstufe drei prognostiziert, in Ratzdorf auch die höchste Alarmstufe vier. Dort wird für die Oder ein Anschwellen auf bis zu 6,17 Meter nach der unsicheren längerfristigen Prognose erwartet, ab 5,90 Metern Höhe gilt die Katastrophenabwehr.
Die prognostizierten Niederschlagsmengen vergleicht das Landesamt für Umwelt mit denen des Oder-Hochwassers 2010. Dieses war eines der größten seit Beginn der Aufzeichnungen, es führte wegen der nach dem verherrenden Oder-Hochwasser 1997 deutlich verstärkten Schutzmaßnahmen aber zu deutlich weniger Schäden. Auch aktuell bereiten sich die Städte und Gemeinden bereits seit Tagen auf das Hochwasser vor.
O. Petrow--BTZ