Festnahme nach dreistem Kunstraub in renommiertem Moskauer Museum
Einen Tag nach einem dreisten Kunstraub in der renommierten Tretjakow-Galerie in Moskau hat die russische Polizei den mutmaßlichen Dieb festgenommen. Ein 31-Jähriger wurde nach Angaben des Innenministeriums am Montag in einem Dorf in der Nähe der Hauptstadt gefasst. Er soll am Sonntag vor aller Augen ein Landschaftsbild der Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus dem 19. Jahrhundert aus dem Museum entwendet haben.
Der Vorgang war von Überwachungskameras aufgezeichnet worden und hatte für Aufsehen gesorgt. Zu sehen ist ein Mann, der inmitten des Museums-Trubels in aller Ruhe das Bild des russischen Künstlers Archip Kuindschi von der Wand nimmt und damit durch einen mit Besuchern gefüllten Raum nach draußen spaziert.
Der 31-Jährige gestand die Tat nach seiner Festnahme, wie das Innenministerium erklärte. Er habe das erbeutete Gemälde auf einer Baustelle versteckt. Dort wurde das Bild sichergestellt.
Das Ministerium veröffentlichte Videoaufnahmen von der Festnahme. Diese zeigen bewaffnete Polizisten, die einen Mann auf den Boden drücken und das Kunstwerk sicherstellen. Nach Behördenangaben hatte es der 31-Jährige zuvor bereits wegen Drogenbesitzes mit der Justiz zu tun. Er durfte das Land nicht verlassen. Die Polizei ermittelt nun, ob der Mann Komplizen hatte.
Das Museum verteidigte derweil seine Sicherheitsvorkehrungen. Die Tretjakow-Galerie werde von der russischen Nationalgarde und einem hauseigenen Sicherheitsdienst bewacht. Die Sicherheitsleute hätten zum Zeitpunkt des Diebstahls "normal gearbeitet". Allerdings kündigte das Museum eine Verschärfung der Vorkehrungen an.
Der Kreml lobte die rasche Festnahme und die Sicherstellung des Bildes. Es müssten jedoch "Schlussfolgerungen" gezogen werden.
Bereits im vergangenen Mai war es in dem Museum zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Mann zerschlitzte damals ein Bild des russischen Zaren Iwan des Schrecklichen von Ilja Repin. Die Polizei nahm daraufhin einen 37-Jährigen fest.
(K. Berger--BTZ)