
Krisen-Tarifvertrag für Metallindustrie steht

In der Metall- und Elektroindustrie haben Unternehmen und Arbeitnehmervertreter sich auf einen Krisen-Tarifvertrag geeinigt. Er gilt bis Ende des Jahres, teilte die Industriegewerkschaft Metall in Nordrhein-Westfalen am Freitag in Düsseldorf mit. Der Bezirk Nordrhein-Westfalen ist der Pilotbezirk, die anderen Bezirke übernehmen die dort vereinbarten Beschlüsse weitestgehend.
"Die Ausbreitung des Coronavirus hat eine Dimension erreicht, die mittlerweile weite Teile von Wirtschaft und Gesellschaft vor gewaltige Herausforderungen stellt", erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Knut Giesler. Vor diesem Hintergrund sei die bereits begonnene Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ausgesetzt worden, um aktuell drängende Themen von Beschäftigten und Unternehmen zu regeln.
Der nun vereinbarte Tarifvertrag soll demnach helfen, Arbeitsplätze zu sichern und finanzielle Einbußen der Beschäftigten bei Kurzarbeit zu minimieren. Zudem wurden die Möglichkeiten der Kinderbetreuung ausgeweitet.
Der sogenannte Solidartarifvertrag 2020 tritt laut IG Metall sofort in Kraft. Er kann bis 31. Dezember gekündigt werden. Nach Abklingen der Corona-Pandemie wollen die Tarifparteien ihre Verhandlungen etwa zur Bewältigung der Transformation in der Branche fortsetzen.
(N. Lebedew--BTZ)