Deutsche Haushalte verbrauchen mehr Energie fürs Wohnen
Der Energieverbrauch von Privathaushalten für Raumwärme, Warmwasser, Beleuchtung oder Elektrogeräte ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. 2017 wurden dafür insgesamt 679 Milliarden Kilowattstunden genutzt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das sind rund 1,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Den Löwenanteil macht dabei die für das Heizen aufgewendete Energie aus - mehr als 70 Prozent der Haushaltsenergie wird dafür genutzt. Dahinter folgen Warmwasser mit 14 Prozent und Haushaltsgeräte mit 8,2 Prozent. Den Bereich Kochen, Trocknen, Bügeln beziffern die Statistiker mit einem Anteil von 5,6 Prozent am Gesamtenergieverbrauch der Privathaushalte. Beleuchtung macht hingegen lediglich 1,5 Prozent aus.
Mit dem Anstieg 2017 verfestigt sich der Trend der vergangenen Jahre. War der Energieverbrauch zwischen 2000 und 2014 noch deutlich zurückgegangen, nahm er seitdem wieder stetig zu.
Dieser Zuwachs allen Energie-Effizienzbemühungen zum Trotz hat dabei mehrere Gründe: So ist etwa der Heizenergieverbrauch seit 2010 um 2,1 Prozent gestiegen. Der Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche - die sogenannte Energieintensität - sank in diesem Zeitraum allerdings.
Dass der absolute Verbrauch dennoch anstieg, liegt dem Statistischen Bundesamt zufolge vor allem daran, dass die Bevölkerung im Zeitraum von 2010 bis 2017 um drei Prozent gewachsen ist - und damit auch der Energieverbrauch stieg.
Außerdem wuchs der Anteil von Ein- und Zwei-Personen-Haushalten, die im Vergleich zu Mehrpersonen-Haushalten einen höheren Energiebedarf pro Kopf haben. Seit 2014 steigt allerdings auch die Energieintensität wieder an: Die Haushalte verbrauchen wieder mehr Heizenergie pro Quadratmeter Wohnfläche.
(K. Berger--BTZ)