
Großbritannien: Britischer Sport will seine Förderung für Olympia lockern

Der Sport in Großbritannien will seine rigide Förderung nach den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2020 lockern und wieder mehr Sportarten unterstützen. Das kündigte die für die Sportförderung zuständige Organisation UK Sport an.
"Die Menschen glauben immer noch an unser Hauptziel, bei Olympia und den Paralympischen Spielen erfolgreich zu sein", sagte Katherine Grainger, Vorsitzende von UK Sport. Das Ziel sei aber auch, "mehr Medaillen von mehr Athleten aus mehr Sportarten zu bekommen", sagte Grainger, bei Olympia 2012 in London selbst im Ruder-Doppelzweier mit Gold dekoriert.
Getreu dem Motto "Keine Kompromisse" hatte das Fördermodell von UK Sport in den letzten Jahren immer wieder für hitzige Debatten gesorgt. Vor zwei Jahren kam heftiger Gegenwind auf, nachdem angekündigt worden war, dass gleich sieben Sportarten aus der Förderung gestrichen werden sollten.
Bislang war UK Sport mit seiner Idee, nur Sportarten mit guten Medaillenaussichten zu fördern, sehr erfolgreich. Nachdem der britische Sport bei Olympia 1996 in Atlanta gerade mal eine Goldmedaille gewonnen hatte und ein Jahr darauf UK Sport gegründet wurde, wuchs die Anzahl von Medaillen bei den letzten Sommerspielen 2016 in Rio auf 67.
Bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio will die von einer Lotterie unterstützte Organisation etwa 403 Millionen Euro für die Athleten ausschütten. Wie es für den Zyklus bis Paris 2024 aussieht, ist noch unklar. "Wir sind zuversichtlich, dass die Regierung die Bedeutung des Spitzensports weiter schätzen wird und unser weltweit führendes System unterstützt", sagte Liz Nicholl, Generalsekretärin von UK Sport.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat sich stets für eine breite Förderung eingesetzt. Mit der Umsetzung der viel diskutierten Spitzensportreform soll allerdings potenzialorientierter gefördert werden. Eine Grundförderung soll aber auch für erfolglose Sportverbände gewährleistet bleiben.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)