
US-Nahost-Berater Kushner an Bord des ersten Direktflugs von Israel nach Marokko

Knapp zwei Wochen nach der Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Marokko ist am Dienstag der erste kommerzielle Direktflug von Tel Aviv nach Rabat abgehoben. An Bord der Maschine war auch US-Nahost-Berater Jared Kushner. Das Abkommen zwischen Israel und Marokko war unter Vermittlung der USA zustande gekommen.
Vor dem Abflug äußerte Kushner auf dem Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv die Hoffnung, dass die Reise "die gleiche Dynamik" auslösen werde wie zuvor ein ähnliches Abkommen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ebenfalls an Bord des El-Al-Flugs war eine israelische Delegation unter Leitung des nationalen Sicherheitsberaters Meir Ben Schabbat.
Die israelische Delegation und Kushner wollten in Marokko unter anderem König Mohammed VI. treffen. Die Reise nach Rabat zielte nach Ansicht von Experten vor allem darauf ab, die diplomatischen Errungenschaften des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump im Nahen Osten zu präsentieren.
Marokko hatte Israel als vierter arabischer Staat in diesem Jahr anerkannt. Im Rahmen ihres Normalisierungs-Abkommens vereinbarten die beiden Länder am 10. Dezember, diplomatische Vertretungen erneut zu eröffnen und eine umfangreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit einzuleiten. Marokko und Israel verfügten bereits in den 1990er Jahren über Verbindungsbüros in Rabat und Tel Aviv; sie wurden 2000 zu Beginn des zweiten palästinensischen Aufstands gegen Israel jedoch wieder geschlossen.
König Mohammed VI. hatte nach Abschluss des Abkommens mit Israel betont, Marokko stehe nach wie vor hinter den Palästinensern.
Marokko ist nach den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und dem Sudan der vierte arabische Staat in diesem Jahr, der nach Vermittlung der USA einer Normalisierung seiner Beziehungen zu Israel zugestimmt hat.
(N. Nilsson--BTZ)