
Mörder von Bangladeschs Staatsgründer Rahman hingerichtet

In Bangladesch ist der Mörder des Staatsgründers Sheikh Mujibur Rahman hingerichtet worden. Das Todesurteil gegen den ehemaligen Militäroffizier Abdul Majed sei eine Woche nach seiner Festnahme vollstreckt worden, sagte Justizminister Anisul Huq am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Ein Gnadengesuch Majeds hatte der Präsident des Landes zuvor abgelehnt.
Rahman und die meisten seiner Familienmitglieder waren bei einem Militärputsch am 15. August 1975 getötet worden. Vier Jahre zuvor hatte Rahman das Land in die Unabhängigkeit von Pakistan geführt. Rahmans Tochter Hasina Wajed, die heutige Premierministerin Bangladeschs, hielt sich während des Putsches in Europa auf und entkam so dem Anschlag.
1998 wurde Majed in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Auch gegen rund ein Dutzend weiterer Militäroffiziere wurden Todesurteile wegen Mordes verhängt. Fünf der Verurteilten wurden bereits 2009 hingerichtet.
Majed befand sich jahrelang auf der Flucht. Am vergangenen Dienstag wurde er von Anti-Terror-Polizisten in Dhaka festgenommen. Vermutet wird, dass Majed im Jahr 1996 ins benachbarte Indien floh. Im März dieses Jahres soll er nach Bangladesch zurückgekehrt sein. Aufgrund der Exekution seien die Sicherheitsvorkehrungen in Dhaka massiv erhöht worden, sagte der Polizeichef der Hauptstadtregion, Maruf Hossain Sorder.
(I. Johansson--BTZ)