
Staatsmedien: Griechischer Widerstandsheld Glezos gestorben

Der griechische Volksheld Manolis Glezos ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Wie der Staatssender ERT berichtete, starb der als Widerstandskämpfer gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg bekannt gewordene Linkspolitiker am Montag in einem Krankenhaus an Herzversagen.
Dem Sender zufolge war der 97-Jährige im März mit einer Magen-Darm-Entzündung und einem Harninfekt ins Krankenhaus gekommen. Bereits im November vergangenen Jahres musste Glezos wegen Atemproblemen in einer Klinik notversorgt werden.
Zum Volkshelden wurde Glezos in Griechenland mit 18 Jahren, als er mit einem Freund in der Nacht zum 31. Mai 1941 im besetzten Athen auf die Akropolis kletterte und dort die Hakenkreuzfahne entfernte. Von den deutschen Besatzern wurde er drei Mal festgenommen und wiederholt gefoltert.
Nach dem Krieg saß Glezos über einen Zeitraum von sechs Jahrzehnten für kommunistische, sozialistische und andere linksgerichtete Parteien im Parlament in Athen. 2014 zog er für die Syriza-Partei ins EU-Parlament ein - und war dort mit 91 Jahren der älteste Abgeordnete. Ein Jahr später gab er seinen Sitz an einen jüngeren Abgeordneten ab.
Während der griechischen Staatsschuldenkrise stellte sich Glezos gegen die Sparpolitik der Regierung und forderte stattdessen Entschädigungen Deutschlands für griechische Zwangsanleihen an Nazi-Deutschland und die Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg.
(C. Fournier--BTZ)