Berliner Tageszeitung - Grüne: Regierung muss ihr Wissen zum Fall Amri "klipp und klar" offenlegen

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Grüne: Regierung muss ihr Wissen zum Fall Amri "klipp und klar" offenlegen




Grüne: Regierung muss ihr Wissen zum Fall Amri "klipp und klar" offenlegen

Nach Bekanntwerden neuer Details im Fall des Weihnachtsmarktattentäters Anis Amri fordern die Grünen die Bundesregierung zu umfassender Transparenz auf. Die Regierung müsse "klipp und klar darlegen, was sie zur Causa des Anschlags weiß", sagte die Grünen-Obfrau im Untersuchungsausschuss des Bundestags zu dem Anschlag, Irene Mihalic, am Donnerstag nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. Bisher habe die Regierung die Aufklärung "leider nicht unterstützt, an vielen Stellen sogar erschwert".

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In der vergangenen Woche hatte der "Focus" berichtet, dass Amri bei dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz mit zwölf Toten im Dezember 2016 von seinem Vertrauten Belal Ben Ammar unterstützt worden sein könnte. Ben Ammar war laut Bundesinnenministerium Anfang 2017 nach Tunesien abgeschoben worden. Laut "Focus" geschah dies, um ihn vor Strafverfolgung zu schützen, weil er ein Informant des marokkanischen Geheimdiensts gewesen sei.

Das Bundesinnenministerium kündigte eine umfassende Prüfung des Vorgangs an. Am Donnerstagmittag will sich Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zu den Ergebnissen äußern. Vorher soll der Untersuchungsausschuss informiert werden.

Mihalic forderte eine Antwort auf die Frage, ob Amri allein handelte oder es ein "Unterstützerumfeld" gab, zu dem womöglich Ben Ammar zählte. "Was wussten Sicherheitsbehörden des Bundes zu welchem Zeitpunkt und welche den Anschlag verhindernden Maßnahmen hätten ergriffen werden können?", fragte sie. Auch müsse aufgeklärt werden, ob es "V-Leute in- oder ausländischer Nachrichtendienste in den Reihen des Unterstützerumfelds" gab und welche Rolle sie spielten.

 

(S. Sokolow--BTZ)