USA: Sicherheitsberater Bolton nennt US-Abzugbedingungen aus Syrien
Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zum Abzug aller US-Soldaten aus Syrien hat sein Nationaler Sicherheitsberater John Bolton Bedingungen genannt. Vor einem Abzug müsse die Sicherheit der kurdischen Verbündeten garantiert sein, sagte Bolton nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview, während einer Israel-Reise. Die USA verlangten von der Türkei eine entsprechende Garantie. Dorthin wollte Bolton im Anschluss reisen.
"Es gibt Ziele, die wir erfüllen wollen und die eine Bedingung für den Abzug sind", sagte Bolton hierzu. Einen Zeitplan für den Abzug werde es erst geben, wenn die Bedingungen dafür erfüllt seien, "und die Umstände geschaffen wurden, die wir sehen wollen". Bolton sagte zudem, es sei möglich, dass nicht alle 2000 US-Soldaten aus Syrien abgezogen würden. Ein Abzug könnte im Norden Syriens stattfinden, während die Streitkräfte im Süden stationiert bleiben könnten, um den Einfluss des Irans zu beschränken.
Trump hatte wenige Tage vor Weihnachten mit der Ankündigung überrascht, umgehend alle US-Soldaten aus Syrien abzuziehen, da der Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewonnen sei. Inzwischen relativierte er die Äußerungen. Am vergangenen Mittwoch sagte er, er wolle zwar "nicht für immer in Syrien bleiben", denn dort gebe es nur "Sand und Tod". Allerdings habe er "niemals gesagt, dass wir über Nacht rausgehen".
Die USA unterstützen in Syrien die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die von der Türkei wegen ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation eingestuft werden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan droht seit Wochen mit einer neuen Offensive gegen die YPG und hat bereits die Truppen an der Grenze verstärkt.
(I. Johansson--BTZ)