Berliner Tageszeitung - Für Schäuble ist über die CDU-Kanzlerkandidatur noch nicht entschieden

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Für Schäuble ist über die CDU-Kanzlerkandidatur noch nicht entschieden




Für Schäuble ist über die CDU-Kanzlerkandidatur noch nicht entschieden
Für Schäuble ist über die CDU-Kanzlerkandidatur noch nicht entschieden / Foto: © AFP

Für Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) ist das Rennen um die Kanzlerkandidatur in seiner Partei noch nicht entschieden. Auf die Frage, ob die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer das erste Zugriffsrecht habe, sagte Schäuble nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. Ich mag diese gestanzten Formulierungen nicht." Er fügte hinzu: "Man wird sich zum gegebenen Zeitpunkt verständigen."
 
Kramp-Karrenbauer hatte sich bei der Wahl zum CDU-Vorsitz beim Hamburger Parteitag knapp gegen ihren Mitbewerber Friedrich Merz durchgesetzt. Dessen Anhänger fordern eine Einbindung des Ex-Unionsfraktionschefs in die Parteispitze, auch von einem Ministeramt für Merz ist die Rede. Schäuble sagte hierzu, er habe "nie Zweifel daran gehabt, dass Friedrich Merz bereit ist, sich in der CDU für diese Demokratie zu engagieren". "Und die habe ich auch in Zukunft nicht", fügte der Bundestagspräsident hinzu.
 
Zugleich sprach er sich gegen ein vorzeitiges Ende der großen Koalition und vorgezogene Neuwahlen aus. Die "Groko" von Union und SPD müsse jetzt drei Jahre regieren. "Wir sollten nicht dauernd neue Spekulationen anstellen, wann sie endet", mahnte Schäuble. Er rief zudem seine Partei auf, sich auf Sachfragen zu konzentrieren. "Wir sind nicht gewählt, um Personaldebatten zu führen. Das ist nur Selbstbefriedigung."
 
In Bezug auf die AfD äußerte Schäuble die Erwartung, dass sich die neue CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer das Ziel setze, diese "kleinzukriegen". Als Vorsitzende der größten Partei in Deutschland habe Kramp-Karrenbauer eine besondere Verantwortung. Als Bundestagspräsident falle es ihm im Umgang mit der AfD gelegentlich schwer, sich zurückzuhalten, räumte Schäuble ein. Die formale Würde sei nicht seine "allerstärkste Seite". Er müsse deshalb auf seine alten Tage noch lernen, was ihm seine Eltern schon beizubringen versucht hätten: "Du musst nicht immer zu allem Deinen Kommentar abgeben."


 

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(A. Lefebvre--BTZ)