Prozess gegen früheren SS-Mann wegen Verbrechen im KZ Stutthof begonnen
Vor dem Landgericht im nordrhein-westfälischen Münster hat am Dienstag der Prozess gegen einen ehemaligen SS-Wachmann des Konzentrationslagers Stutthof bei Danzig begonnen. Dem heute 94-Jährigen wird Beihilfe zum Mord in mehreren hundert Fällen vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, von den an den Häftlingen verübten Naziverbrechen gewusst und diese in seiner Funktion als Mitglied der Wachmannschaften unterstützt zu haben.
In Stutthof seien Lagerinsassen vergast und in Genickschussanlagen getötet worden sowie durch Hunger und Kälte ums Leben gekommen, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Andreas Brendel zum Verfahrensauftakt. An dem Prozess beteiligen sich diverse Angehörige von Naziopfern als Nebenkläger. In Deutschland gibt es seit einigen Jahren noch einmal vermehrt Anklagen und Prozesse wegen der Massenverbrechen in Vernichtungs- und Konzentrationslagern währen der Nazizeit.
(D. Fjodorow--BTZ)