Nordkorea: Außenminister wirft den USA Verhandlungsblockade vor
Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho hat der US-Regierung bei der UN-Generaldebatte vorgeworfen, mit ihren fortbestehenden Sanktionen die Verhandlungen für eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel zu blockieren. "Der jüngste Stillstand kommt daher, dass die USA auf Zwangsmaßnahmen bauen, die tödlich für die Vertrauensbildung sind", sagte Ri am Samstag in New York. Eine Abrüstung sei für Nordkorea unter diesen Umständen undenkbar.
"Ohne jegliches Vertrauen in die USA wird es kein Vertrauen in unsere nationale Sicherheit geben und unter solchen Umständen gibt es keinen Weg, dass wir uns als erste selbst entwaffnen", führte der nordkoreanische Chefdiplomat aus. Dass Strafmaßnahmen Nordkorea auf die "Knie zwingen" könnten, sei "ein Wunschtraum von Leuten, die uns nicht kennen".
Um Vertrauen aufzubauen, habe sein Land allerdings seine Atom- und Raketentests gestoppt und eine Atomtestanlage zerstört, hob Ri hervor. Von der US-Seite habe es darauf jedoch keine "entsprechende Reaktionen" gegeben, kritisierte der Minister.
Wegen Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm hatte der UN-Sicherheitsrat allein vergangenes Jahr drei Mal Sanktionen gegen das international isolierte Land beschlossen. US-Präsident Donald Trump und sein Außenminister Mike Pompeo drangen in den vergangenen Tagen bei den Vereinten Nationen auf eine strikte Einhaltung der Strafmaßnahmen. Zugleich arbeitet die US-Regierung an einer Annäherung.
Im Juni hatte Trump erstmals Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un getroffen. Nach dem ersten Gipfel in Singapur strebt der US-Präsident ein zweites Gipfeltreffen mit Kim an. Im Oktober soll Pompeo erneut zu Gesprächen über die Beendigung des nordkoreanische Atomwaffenprogramms nach Pjöngjang reisen.
(D. Wassiljew--BTZ)