Ministerium: Israelische Soldaten töten sechs Palästinenser im Gazastreifen
Bei neuen Protesten im Gazastreifen haben israelische Soldaten nach palästinensischen Angaben am Freitag sechs Palästinenser erschossen. Wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte, waren unter den Toten ein 14- und ein 18-Jähriger. Die israelische Armee habe bei Zusammenstößen in der Mitte und im Norden des Gazastreifens an der Grenze zu Israel scharfe Munition abgefeuert.
Drei der vier anderen getöteten Palästinenser seien durch Kopfschüsse gestorben, darunter ein Minderjähriger östlich von Chan Junis, hieß es weiter.
Die israelische Armee erklärte, an verschiedenen Punkten des Gazastreifens hätten sich mehr als 20.000 Palästinenser an Protesten beteiligt. Die Soldaten hätten das Feuer eröffnet, als Sprengsätze und Steine in ihre Richtung geworfen worden seien. Zu getöteten Palästinensern machte die Armee zunächst keine Angaben.
Seit Ende März gibt es an der Grenze des Gazastreifens zu Israel immer wieder Zusammenstöße zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Mindestens 193 Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden seitdem getötet. Die Demonstranten fordern die Aufhebung der von Israel seit mehr als zehn Jahren verhängten Blockade gegen den Gazastreifen und die Rückkehr von Palästinensern auf ihr Land, das sie bei der Gründung des Staates Israel 1948 aufgrund von Vertreibung oder Flucht verließen.
Israel rechtfertigt die Abriegelung des dicht besiedelten Palästinensergebiets zu Lande, zu Wasser und in der Luft mit der Notwendigkeit, die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas in Schach zu halten, die den Gazastreifen regiert. Es wirft der Hamas vor, die Proteste zu inszenieren und als Vorwand für Angriffe zu nutzen.
(L. Brown--BTZ)