Berliner Tageszeitung - Zivilisten bei Angriffen mutmaßlicher Dschihadisten in Mali getötet

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Zivilisten bei Angriffen mutmaßlicher Dschihadisten in Mali getötet




Zivilisten bei Angriffen mutmaßlicher Dschihadisten in Mali getötet
Zivilisten bei Angriffen mutmaßlicher Dschihadisten in Mali getötet / Foto: © AFP

Im westafrikanischen Mali haben mutmaßliche Dschihadisten Dutzende Zivilisten getötet. "Es gab 43 Tote innerhalb von zwei Tagen", sagte Sidigui Ag Hamadi, ein Stammesvertreter in der Stadt Menaka, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) am Samstag. Der Gouverneur von Menaka, Daouda Maïga, wollte keine konkrete Opferzahl nennen. Eine Untersuchung vor Ort müsse diese erst klären. "Es gibt unterschiedliche Versionen, aber ich weiß, dass Frauen und Kinder unter den Opfern sind, auch alte Menschen", sagte Maïga nach BTZ-Information dazu.

Der Stammesvertreter sagte, als Reaktion auf die Angriffe hätten Tuareg-Kämpfer begonnen, die Stützpunkte der Dschihadisten "zu zerstören und sie zu vernichten". Er machte insbesondere die Dschihadistengruppen Gatia und MSA für die Angriffe an der Grenze zum Niger verantwortlich, diese wiesen die Vorwürfe zurück. Die Dschihadisten in der Gegend, in denen die Angriffe erfolgten, haben dem Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen.

In der Region hatten die malische Armee und französische Soldaten den Dschihadisten zuletzt schwere Verluste beigebracht. Sie verstärkten ihre Offensive gegen die Extremisten im Vorfeld der für den 29. Juli geplanten Präsidentschaftswahl in Mali. Dabei werden sie häufig auch von bewaffneten Touareg-Gruppen unterstützt.

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2012 hatten mehrere überwiegend islamistische Gruppierungen die Kontrolle über den Norden Malis übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten und Tuareg-Rebellen zurück. Mittlerweile überwacht die UN-Mission Minusma einen 2015 geschlossenen Waffenstillstand.

Die Vereinten Nationen haben insgesamt 13.000 Soldaten und Polizisten in Mali stationiert, viele von ihnen im unruhigen Norden des afrikanischen Krisenstaates. Auch die Bundeswehr ist an dem gefährlichen Einsatz beteiligt, das Mandat wurde kürzlich auf bis zu 1100 deutsche Soldaten erhöht. Außerdem hat Frankreich im Zuge der "Operation Barkhane" etwa 4000 Soldaten in der Sahelzone stationiert.

(O. Karlsson--BTZ)