Chemiewaffen-Experten der OPCW nehmen erneut Proben in Duma
Die Inspekteure der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) haben ihre Ermittlungen zum mutmaßlichen Giftgasangriff im syrischen Duma aktuell fortgesetzt. Vier Tage nach ihrem ersten Besuch in der Stadt nahmen die Experten an einem zweiten Ort Proben, wie die OPCW in Den Haag mitteilte. Diese würden nun wie die bei der ersten Inspektion am Samstag gesammelten Proben in die Niederlande geschickt und dann in ausgewählten Labore analysiert.
Duma war am 7. April Schauplatz des mutmaßlichen Giftgasangriffs, für den der Westen die syrische Staatsführung verantwortlich macht. Bei der Attacke wurden nach Angaben örtlicher Helfer mindestens 40 Menschen getötet. Eine Woche später bombardierten die USA, Frankreich und Großbritannien dann mehrere mutmaßliche Standorte der syrischen Chemiewaffenproduktion, um Damaskus am weiteren Einsatz solcher Waffen zu hindern. Syrien und sein Verbündeter Russland bestreiten die Vorwürfe des Westens.
Am Donnerstag will Moskau den anderen OPCW-Mitgliedern seine Sicht auf den "mutmaßlichen Vorfall in Duma" darlegen. Nach Angaben des russischen Botschafters in den Niederlanden wurden zu dem Treffen in Den Haag auch syrische Zeugen eingeladen, die über die "inszenierten Videos der Weißhelme" berichten sollen. Russland hält den Angriff in Duma für eine "Inszenierung" des Westens und wirft der syrischen Zivilschutzorganisation vor, gefälschte Aufnahmen verbreitet zu haben.
(S. Soerensen--BTZ)