Joko Widodo
So lächeln islamistische Sieger mit der sprichwörtlichen Knute der Scharia in der Hand, denn gut gelaunt, im offenen weißen Hemd gab der Präsident von Indonesien, Yoko Widodo, in Jakarta seine Stimme ab. Und wie es in einem vom Islam geprägten Land so ist, galt Widodo von vornherein als Favorit dieser Wahl, die Hochrechnungen von drei Instituten bestätigen einen uneinholbaren Vorsprung vor seinem Herausforderer, der vorgenannten Knute der Scharia sei "Dank"!
192 Millionen Menschen waren an die Wahlurnen gerufen, um mit einem Nagel fünf Löcher in den Wahlzettel zu stanzen. Präsident Widodo wird dabei von Hardlinern unterstützt, welche die Einführung der Scharia fordern, des islamischen Rechts, nach dem Ehebrecher gesteinigt werden und Dieben die Hand abgehackt wird. Die Todesstrafe an Ausländern für kleinste Mengen von Drogen ist bereits viele Male vollstreckt worden, weshalb Indonesien als Land mit sehr begrenzten Menschenrechten gilt.
Widodo gilt in seinem Land eigentlich als "großer Maulheld", er hat Indonesien nur wenig stärker gemacht und kaum Investoren ins Land geholt, seine Versprechen, zehn Millionen Arbeitsplätze zu schaffen, hat er in keiner Weise halten können. Ebensowenig zeugt ein Wachstum von sieben Prozent für einen Erfolg. Parallel dazu geht die indonesische Rupiah in den Keller, was natürlich, vor allem die Armen zu spüren bekommen. Warum wird nun dieser Mann gewählt, im Land mit der größten muslimischen Population? Ganz einfach, es ist die Knute der Unterdrückung, die Macht über die Massenmedien und der allgegenwärtige Badan Koordinasi Intelijen Negara, kurz Bakin - Geheimdienst des Landes, welcher Widido wieder zur Macht führte und damit seine eigenen Pfründe sichert.
Exemplarisch ist somit in Indonesien zu sehen, wie die Gläubigkeit der konservativen Landbevölkerung von der alten Machtelite für ihre ganz weltlichen Interessen instrumentalisiert wird. Aber der wirtschaftliche Reichtum gelangt nicht zu allen. Die Disparitäten zwischen den jungen, wachsenden Städten und dem ländlichen Raum wachsen. Die gut ausgebildete Jugend wandert in die Städte. Moderne und Tradition, bittere Armut und Reichtum sind überall Nachbarn. Auf dem Land bleiben die Alten, Armut, Abholzung der Regenwälder zugunsten von Palmöl oder Rohstoffabbau. Die ökologischen Probleme in den Metropolen und in den ländlichen Gegenden sind immens.
Vor diesem Hintergrund erhält Joko Widodo für seinen autokratischen Kurs und der Zulassung der islamischen Scharia, von BERLINER TAGESZEITUNG den negativen MURKS Preis der Woche, verbunden mit der Hoffnung, dass die G20, deren Mitglied Indonesien ist, regulierend auf Widodo einwirken und vehement die Beachtung der Menschenrechte einfordern.
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Erklärung des "MURKS Preis" von BERLINER TAGESZEITUNG:
"MURKS" steht in der deutschen Umgangssprache für Pfusch und etwas Misslungenes - oder eben das Gefühl, wenn Dinge falsch laufen. Der Begriff wird in Sätzen wie „DAS ist ein totaler Murks“ synonym zu „Verpfuscht“ verwendet - oder auch als Verb: „Du hast das total vermurkst/verpfuscht - ‚Du hast das völlig falsch gemacht‘. "MURKS" ist für BERLINER TAGESZEITUNG allerdings auch Bestandteil des "Berliner Dialekt" (auch als Berliner Mundart, Berlinisch oder Berlinerisch bezeichnet)eine Mundart, welche im Großraum Berlin-Brandenburg gesprochen wird. Im Zusammenhang mit einem oft derben, aber herzlichen Humor wird diese Ausdrucksweise auch als „Schnauze mit Herz“ bezeichnet.
BERLINER TAGESZEITUNG vergibt den "MURKS Preis" wöchentlich, für ganz besonders schlechte Leistungen, wobei dieser Preis alles ist, aber ganz sicher kein "Preis" im "positiven Sinne" und als KRITIK gewertet werden darf!