Pflegeleistungen
Die Erhöhung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung soll zumindest eine Atempause bis 2022 schaffen. Nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung könnte der neue Beitragssatz sogar bis Ende 2024 stabil bleiben. Danach aber ist ein rasanter Anstieg in Sicht. „Ändert sich rechtlich nichts an der Finanzierung der Pflege, müsste der Beitragssatz zur Pflegeversicherung bis zum Jahr 2045 von derzeit 3,05 auf 4,25 Prozent klettern“, konnte BERLINER TAGESZEITUNG aus Expertenkreisen erfahren. Für ein Durchschnittseinkommen wären das fast 550 Euro mehr pro Jahr. Die Entwicklung verläuft rasant, auch weil seit Jahrzehnten das Thema Pflege politisch auf sträfliche Art und Weise komplett vernachlässigt wurde. Im Jahr 2000 gab es 1,9 Millionen Pflegebedürftige. Heute sind es 3,3 Millionen. Im Jahr 2045 werden es der Studie zufolge fünf Millionen sein.
Die Pflegeversicherung ist in Deutschland eine Art Teilkasko-Versicherung. Das heißt, wer pflegebedürftig ist, bekommt ohnehin nur einen Teil seiner durch die Pflegebedürftigkeit erzeugten Kosten ersetzt. Auch die Rente und Privatvermögen müssen für die Pflege eingesetzt werden. Wenn das eigene Geld beispielsweise für einen Heimaufenthalt nicht reicht, springt der Staat ein oder die Kinder werden zur Zahlung herangezogen.
Von Sozialverbänden wird immer wieder die Forderung erhoben, die Pflegeversicherung müsse einen Vollkasko-Schutz gewähren, dies hat die Politik bisher versäumt.
Die Stimmung in der Pflegebranche hat sich einer Umfrage zufolge, die zum Deutschen Pflegetag erhoben wurde, sogar verschlechtert. Es gibt immer weniger Fachkräfte und die Familien sind das Rückgrad der gesamten Pflege in Deutschland, ohne das die Familien - gemessen an ihren Leistungen und ihrem täglichen Arbeitsaufwand, auch nur Ansatzweise genug für ihre schwere Arbeit als Kompensation erhalten und im Alter selbst der Altersarmut entgegensehen.
Patientenschützer dringen seit Beginn des Jahres 2019 auf Erleichterungen, damit pflegebedürftige Menschen Hilfen fürs Putzen, Einkaufen oder Spazierengehen tatsächlich in Anspruch nehmen können. Ein Großteil der 2,6 Millionen zu Hause versorgten Menschen rufe den "Entlastungsbeitrag" von 125 Euro im Monat bisher nicht ab, sagt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. "Bei der Suche nach geeigneten Angeboten macht sich schnell Ernüchterung breit." Pflegedienste würden oft abwinken oder wenig Leistung für viel Geld offerieren. Andere Anbieter seien Mangelware.
Aktuell wird dank Bundesgesundheitsminister Jens Spahn viel über die Arbeitsbedingungen in der PFLEGE diskutiert, aber es passiert immer noch zu wenig. In Deutschland nehmen die Forderungen zu, dass Leistungsträger dauerhaft und vor allem nachhaltig entlastet werden sollen. Gemeint sind dann aber meist Menschen mit hohen Einkommen. Dabei sind deren Einkünfte in den vergangenen zehn Jahren massiv gestiegen. Die oberen 20 Prozent haben heute bis zu 30 Prozent mehr Einkommen. Die eigentlichen Leistungsträger sind jedoch die Menschen, welche für sehr wenig Geld viel leisten – wie vor allem in der Pflege. 89 Prozent der dort Beschäftigten sind Frauen. Für viele Menschen ist es schwer, am wirtschaftlichen Erfolg teilzuhaben. Das Armutsrisiko in Deutschland ist trotz des Wirtschaftsbooms sogar gestiegen, dies hat die Große Koalition (GroKo) seit Jahren mitzuverantworten und es bleibt zu hoffen, dass im Superwahljahr 2019, die Wähler es nicht vergessen...
Vor diesem Hintergrund erhält das vernachlässigte Thema Pflege sowie, die offenbar geringschätzte Aufmerksamkeit der politischen Funktionsträger in der Bundesrepublik Deutschland, allem voran die Große Koalition -GroKo - unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, im Zusammenwirken mit Andrea Nahles - den negativen MURKS Preis der Woche, verbunden mit der Hoffnung, dass eben diese Funktionsträger sich nicht nur in ihren vom Steuerzahler bezahlten VR9 gepanzerten Staatskarossen aufwendig und teuer durch die Landschaft kutschieren lassen, sondern endlich mehr für das eigene Volk tun!
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Erklärung des "MURKS Preis" von BERLINER TAGESZEITUNG:
"MURKS" steht in der deutschen Umgangssprache für Pfusch und etwas Misslungenes - oder eben das Gefühl, wenn Dinge falsch laufen. Der Begriff wird in Sätzen wie „DAS ist ein totaler Murks“ synonym zu „Verpfuscht“ verwendet - oder auch als Verb: „Du hast das total vermurkst/verpfuscht - ‚Du hast das völlig falsch gemacht‘. "MURKS" ist für BERLINER TAGESZEITUNG allerdings auch Bestandteil des "Berliner Dialekt" (auch als Berliner Mundart, Berlinisch oder Berlinerisch bezeichnet)eine Mundart, welche im Großraum Berlin-Brandenburg gesprochen wird. Im Zusammenhang mit einem oft derben, aber herzlichen Humor wird diese Ausdrucksweise auch als „Schnauze mit Herz“ bezeichnet.
BERLINER TAGESZEITUNG vergibt den "MURKS Preis" wöchentlich, für ganz besonders schlechte Leistungen, wobei dieser Preis alles ist, aber ganz sicher kein "Preis" im "positiven Sinne" und als KRITIK gewertet werden darf!