Berliner Tageszeitung - Handelsstreit

Börse
EUR/USD 0.06% 1.081 $
DAX 1.13% 15127.68
TecDAX 1.2% 3261.54
MDAX 0.86% 26714.53
SDAX 1.09% 12781.49
Goldpreis 0.25% 1958.6 $
Euro STOXX 50 0.82% 4164.62

Handelsstreit




Handelsstreit

Der Zollstreit mit den USA und das langsamere Wirtschaftswachstum haben den chinesischen Außenhandel am Jahresende stark belastet. Die Exporte gingen stärker zurück als erwartet. USA und China überziehen sich seit Mitte 2018 gegenseitig mit Sonderzöllen. Die USA erheben diese Sonderabgaben inzwischen auf rund die Hälfte aller importierten Waren aus China. China wiederum erhebt Gegenzölle, allerdings in nicht ganz so großem Umfang.
 
Angezettelt hat den Handelsstreit als fragwürdigen Schwachsinn, entgegen jedweder Bestimmungen der WTO (Welthandelsorganisation), die US-Regierung unter Donald Trump. Sie wirft China unfaire Handelspraktiken vor: Technologieklau und die Benachteiligung ausländischer Firmen etwa. Fast die gleichen Vorwürfe kommen auch seit Jahren aus Europa. China weist sie zurück. Bis Ende Februar haben sich China und die USA noch Zeit genommen, um den Handelskonflikt beizulegen, ob dies gelingt, wird sich zeigen!
 
Ähnlich dem wirtschaftlichen Unfug eines Handelskrieges, wie vorgenannt zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und der Volksrepublik China, gelten auch die geradezu kriminellen Sanktionen der Europäischen Union (EU) und der USA, gegen die Russische Föderation (Russland), hier als Gefahr für die Weltwirtschaft. Lässt man einmal die ohnehin nicht nachvollziehbar, von den Satrapen westlicher Regierungen kolportieren Gründe für diese Wirtschaftssanktionen weg, bleibt die Feststellung, dass zum Beispiel Russland für die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer, trotz eines leichten Rückgangs der deutschen Maschinenlieferungen um 3,5 Prozent im vergangenen Jahr, immer noch der viertwichtigste Absatzmarkt weltweit ist.

Hier eine Auswertung des Exportes der Bundesrepublik Deutschland in die Russische Föderation:

Warenkategorie

2017

2016

Unterschied (in %)

Bekleidung

450.602.000 €

418.190.000 €

32.412.000 (+7.75%)

Chemische Erzeugnisse

2.866.921.000 €

2.619.096.000 €

247.825.000 (+9.46%)

Datenverarbeitungsgeräte, elektr. u. opt. Erzeugn.

1.915.150.000 €

1.419.533.000 €

495.617.000 (+34.91%)

Elektrische Ausrüstungen

1.778.074.000 €

1.472.940.000 €

305.134.000 (+20.72%)

Erdöl und Erdgas

0 €

0 €

0 (-)

Erze

8.172.000 €

6.938.000 €

1.234.000 (+17.79%)

Erzeugnisse der Landwirtschaft und Jagd

194.112.000 €

148.313.000 €

45.799.000 (+30.88%)

Fische und Fischereierzeugnisse

123.000 €

90.000 €

33.000 (+36.67%)

Forstwirtschaftliche Erzeugnisse

714.000 €

581.000 €

133.000 (+22.89%)

Getränke

103.289.000 €

81.698.000 €

21.591.000 (+26.43%)

Glas und -waren, Keramik, Steine und Erden

321.279.000 €

288.370.000 €

32.909.000 (+11.41%)

Gummi- und Kunststoffwaren

924.761.000 €

821.057.000 €

103.704.000 (+12.63%)

Holz und Holz- Kork- Korb- Flechtwaren ohne Möbel

65.391.000 €

64.420.000 €

971.000 (+1.51%)

Kohle

28.000 €

13.000 €

15.000 (+115.38%)

Kokereierzeugnisse und Mineralölerzeugnisse

124.194.000 €

118.219.000 €

5.975.000 (+5.05%)

Kraftwagen und Kraftwagenteile

4.061.011.000 €

3.484.939.000 €

576.072.000 (+16.53%)

Leder und Lederwaren

122.732.000 €

97.946.000 €

24.786.000 (+25.31%)

Maschinen

5.685.617.000 €

4.677.564.000 €

1.008.053.000 (+21.55%)

Metalle

437.770.000 €

301.573.000 €

136.197.000 (+45.16%)

Metallerzeugnisse

943.390.000 €

795.935.000 €

147.455.000 (+18.53%)

Möbel

133.965.000 €

130.106.000 €

3.859.000 (+2.97%)

Nahrungsmittel und Futtermittel

662.194.000 €

615.104.000 €

47.090.000 (+7.66%)

Papier, Pappe und Waren daraus

444.822.000 €

425.603.000 €

19.219.000 (+4.52%)

Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse

1.874.998.000 €

1.564.701.000 €

310.297.000 (+19.83%)

Sonstige Fahrzeuge

1.500.877.000 €

613.375.000 €

887.502.000 (+144.69%)

Sonstige Waren

1.013.923.000 €

1.203.450.000 €

-189.527.000 (-15.75%)

Steine und Erden, sonstige Bergbauerzeugnisse

12.061.000 €

10.556.000 €

1.505.000 (+14.26%)

Tabakerzeugnisse

43.282.000 €

58.863.000 €

-15.581.000 (-26.47%)

Textilien

167.472.000 €

143.376.000 €

24.096.000 (+16.81%)

Export gesamt

25.856.926.000 €

21.582.548.000 €

4.274.378.000 (+19.8%)

Vor diesem Hintergrund und da "Sanktionen keine EInbahnstraße sind", hat Russland etliche Gegenmaßnahmen beschlossen, welche der russische Staatspräsident Wladimir Putin als Gegensanktionen gegen wirtschaftliche "Strafmaßnahmen des Westens" bis Ende 2019 verlängerte. Nach dessen Erlass bleibt unter anderem die Einfuhr von Fleisch- und Milchprodukten, Obst und Gemüse aus der EU, den USA oder Kanada verboten, wozu auch die Vernichtung von hunderten Tonnen polnischer Äpfel gehört, was allerdings angesichts des Hungers in der Welt, selbst für BERLINER TAGESZEITUNG nicht nachvollziehbar ist!
 
Vor diesem Hintergrund erhalten Sanktionen und wirtschaftliche Beschränkungen aller Art, von BERLINER TAGESZEITUNG den negativen MURKS Preis der Woche, verbunden mit der Hoffnung, dass die Mächtigen dieser Welt, endlich einmal an die Armen auf unserem Planeten denken und sich nicht geopolitischen Spielen hingeben, sondern sich mit Hunger und damit einer Verbesserung der Lebensbedingen der Menschheit einsetzen!