Impfkampagne gegen Ebola in der Demokratischen Republik Kongo begonnen
In der Demokratischen Republik Kongo hat am Montag eine Impfkampagne gegen Ebola begonnen. Das zentralafrikanische Land erlebt derzeit einen Ebola-Ausbruch mit bislang 26 Toten. In einer ersten Phase werden Menschen in der 1,2 Millionen Einwohner zählenden Stadt Mbandaka geimpft. Dort gab es die jüngste Ebola-Erkrankung mit tödlichem Verlauf.
Die Impfkampagne sei gestartet, sagte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, bei einem WHO-Treffen am Montag. Nach Mbandaka ist am Samstag Bikoro an der Reihe. Dort war die jüngste Epidemie am 8. Mai ausgebrochen.
Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministeriums konnten zwei als geheilt geltende Patienten inzwischen zu ihren Familien nach Bikoro zurückkehren. Insgesamt gebe es derzeit 22 bestätigte Ebola-Fälle, 21 weitere gelten demnach als wahrscheinlich und sechs als Verdachtsfälle.
Die WHO hatte am Freitag erklärt, der Ebola-Ausbruch im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo sei noch keine Gefahr für die internationale Gemeinschaft. Die Organisation rief keinen "internationalen Gesundheitsnotstand" aus, der grenzüberschreitende Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung ausgelöst hätte. Insgesamt sind 35 Impfexperten der WHO in der der Demokratischen Republik Kongo im Einsatz.
Ende 2013 hatte eine verheerende Ebola-Epidemie mehrere westafrikanische Staaten heimgesucht. In den folgenden Monaten starben in Guinea, Sierra Leone und Liberia rund 11.300 Menschen an dem Virus. Die WHO bestätigte, dass es sich beim aktuellen Ausbruch im Kongo um den gleichen Virusstamm wie bei dieser tödlichsten Ebola-Epidemie überhaupt handele.
In der Demokratischen Republik Kongo ist es bereits der neunte Ausbruch, seit die Krankheit in dem Land 1976 zum ersten Mal ausgebrochen war. 2017 starben nach offiziellen Angaben vier Menschen in dem Land an den Folgen der Virus-Erkrankung.
Ebola ist eine oft tödliche Virus-Krankheit. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Das Ebola-Virus gilt vielen als besonders schreckenerregend, weil es leicht übertragbar ist und schnell zum Tod führen kann.
(O. Petrow--BTZ)