Niederlande - Lawrow: Ausweisung von Russen ist ein "Missverständnis"
Die Ausweisung von vier mutmaßlichen Spionen aus den Niederlanden beruht nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow auf einem "Missverständnis". Die vier Russen seien auf einer "Routine-Reise" in den Niederlanden gewesen, sagte Lawrow am Montag bei einem Treffen mit seinem italienischen Kollegen Enzo Moavero Milanesi in Moskau. An der Reise der russischen "Spezialisten" sei auch "nichts Geheimes" gewesen. Sie hätten sich weder im Hotel, noch am Flughafen, noch auf dem Weg zur russischen Botschaft "versteckt".
Die vier Russen seien von den niederländischen Behörden schließlich "ohne Erklärungen" festgenommen worden. "Das sieht nach einem Missverständnis aus", sagte Lawrow. Er sagte allerdings nicht, um welche Art von Spezialisten es sich handelte und was genau er unter einer Routine-Reise versteht.
Die Niederlande hatten die Ausweisung der vier Russen am Donnerstag bekanntgegeben. Nach Angaben der niederländischen Regierung handelt es sich um Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU, die einen Hackerangriff auf die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag verüben sollten. Den Haag präsentierte als Beleg unter anderem die Diplomatenausweise der mutmaßlichen Agenten.
Moskau will wegen der Anschuldigungen am Montag den niederländischen Botschafter einbestellen, wie Lawrow bestätigte. Der Kreml hatte die Vorwürfe der Niederlande zuvor als unbegründet zurückgewiesen. Die niederländische Regierung habe keine ausreichenden Belege für ihre Anschuldigung präsentiert, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
(L. Solowjow--BTZ)