Sarkozy will Berufung gegen Auflagen in Ermittlungsverfahren einlegen
Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy will Berufung gegen die richterliche Überwachung im Rahmen des gegen ihn eröffneten Ermittlungsverfahrens einlegen. Den Einspruch gegen die Auflagen, die dem 63-Jährigen vorerst den Kontakt zu neun weiteren Protagonisten in der Affäre um illegale libysche Wahlkampfspenden verbieten, kündigte Sarkozys Anwalt Thierry Herzog am Freitag nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG an.
Sarkozy darf unter anderem zwei enge Vertraute und Minister aus seiner Zeit als Präsident (2007-2012) derzeit nicht treffen: Claude Guéant und Brice Hortefeux. Zudem wurden ihm Reisen nach Libyen, Ägypten, Tunesien und Südafrika untersagt.
Die französische Justiz hatte am Mittwoch ein formelles Ermittlungsverfahren gegen Sarkozy eröffnet. Die Vorwürfe lauten auf Bestechlichkeit, unrechtmäßige Wahlkampffinanzierung und Unterschlagung öffentlicher libyscher Gelder. In der Affäre geht es um den Verdacht, der frühere libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi habe 2007 Sarkozys Präsidentschaftswahlkampf mit bis zu 50 Millionen Euro mitfinanziert. Der 63-Jährige warf der Justiz Verleumdung und einen Mangel an Beweisen vor.
(H. Müller--BTZ)