
Personenschutz für US-Coronavirus-Mediziner Fauci wegen Drohungen

Der in der Coronavirus-Pandemie im Rampenlicht stehende US-Virologe Anthony Fauci ist wegen Drohungen unter Personenschutz gestellt worden. Die US-Sicherheitsbehörden bestätigten am Donnerstag die Schutzmaßnahmen für den wichtigen Berater von Präsident Donald Trump. Dabei geht es laut "Washington Post" nicht nur um Drohungen gegen den Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten - sondern auch um "unwillkommene Kommunikation von glühenden Anhängern".
Der Mediziner selbst äußerte sich in einem Interview mit dem Sender CBS nur indirekt zu den Drohungen. "Wissen Sie, das ist mein Job", sagte der 79-Jährige auf eine entsprechende Frage. "Natürlich gibt es viel Druck. Ich wäre töricht, das zu leugnen."
Das Mitglied der Coronavirus-Taskforce der US-Regierung tritt regelmäßig im Weißen Haus an Trumps Seite vor die Presse und ist wegen seiner klaren Ansagen zu der Pandemie zu einer Art Star geworden. Mit nüchterner Sachlichkeit und schonungsloser Offenheit informiert Fauci die Öffentlichkeit über die Ausbreitung des Virus.
Der angesehene Mediziner scheut sich auch nicht, irreführende Äußerungen Trumps richtigzustellen. Er geht dabei aber stets diplomatisch vor und vermeidet es, den Präsidenten zu brüskieren. Trotzdem wird er in rechten Kreisen und von Trump-Anhängern im Internet angefeindet.
Fauci war eine treibende Kraft, die Trump zu einer Verlängerung der Maßnahmen der sozialen Distanzierung zur Eindämmung der Pandemie bewegte. Der Präsident hatte damit geliebäugelt, die Richtlinien bald zu lockern, um die wirtschaftliche Aktivität in den USA wieder in Gang zu bringen. Zwischenzeitlich hatte Trump sogar Ostern als mögliches Datum genannt, was bei Experten Kopfschütteln auslöste.
(F. Burkhard--BTZ)